Atomindustrie und Politik sprechen gerne vom so genannten „Brennstoffkreislauf“. Das ist ein Märchen.
Die Übersicht zeigt, dass es alles andere ist als ein geschlossener Kreislauf. Der Begriff „Brennstoffspirale“
ist angebrachter.

uebersic

Übersicht über die Brennstoffspirale
Bildquelle: http://www.antiatom.de/
(c) 1999 Institut zur Förderung von Akzeptanzproblemen in der Atompolitik

Wie andere Metalle auch wird Uranerz in Bergwerken oder im Tagebau abgebaut. In chemischen Prozessen wird das Uran aus dem Erz gelöst, um anschließend in Uranmühlen zu einem Pulver gemahlen zu werden, dem sogenannten „Yellow Cake“. Dieses Pulver wird in Fässern zur Weiterverarbeitung abtransportiert.

Damit eine Kettenreaktion im Reaktor funktioniert, muss der Anteil des Uranisotops 235 künstlich erhöht werden. Die Anreicherung ist in der Form des Yellow Cake technisch nicht möglich; das Uran muss erst in Uranhexafluorid (UF6) umgewandelt werden. Dies geschieht bei der Konvertierung. Das UF6 wird nun zu einer Urananreicherungsanlage transportiert, in der diese Anreicherung durchgeführt wird. Weiter geht die Reise des Urans zur Brennelementfabrik. Dort wird das Uranhexafluorid zunächst in festes Urandioxid (UO2) umgewandelt. Damit können Brennelemente für Atomkraftwerke hergestellt werden. Sind diese Brennelemente im Atomkraftwerk „verbraucht“ bzw. abgebrannt, so werden sie entweder in ein Zwischenlager oder zur sogenannten Wiederaufarbeitung transportiert.

Schon hier sieht man, wie kompliziert die Uranverarbeitung eigentlich ist. Das Uran wechselt mehrmals seinen Aggregatzustand: fest – pulverförmig – flüssig – gasförmig – flüssig – pulverförmig – fest. Die Umwandlungen selbst schlucken viel Energie, das heißt, es wird dabei jede Menge CO2 erzeugt. Dazu kommen die zahlreichen Transporte, die zum Teil um den ganzen Globus führen.
In mehreren Studien wurde, unter Berücksichtigung der Verarbeitungsschritte, der CO2-Ausstoß pro
Kilowattstunde Atomstrom berechnet. Der Durchschnitt liegt bei etwa 60 Gramm, das ist mehr als bei effizienten Erdgas-Blockheizkraftwerken. Wenn Atomkraftbefürworter vorrechnen, wieviel CO2 die Atomkraft angeblich spart, dann beruhen diese Zahlen in der Regel auf Vergleichen mit ineffizienten Kohlekraftwerken Klimaschutz).

Atommüll entsteht nicht nur in Atomkraftwerken. Nein, im Gegenteil, was in den sogenannten Castorbehältern transportiert wird, ist nur ein verschwindend kleiner Teil des Mülls, der bei
der Uranverarbeitung entsteht.

Anfallender Atommüll

Verarbeitungsschritt Gesamtmenge Atommüll zur
Weiterverarbeitung
Uranerzförderung 440 000
Tonnen Uranerz
400 000
Tonnen radioaktiver Abraum auf Halde
40 000 Tonnen
Erzaufbereitung 40 000 Tonnen 39 600 Tonnen
Schlämme auf Deponie
400 Tonnen
Konversion 400 Tonnen 180 Tonnen
Abfall ins Zwischenlager
220 Tonnen
Anreicherung 220 Tonnen 187 Tonnen
abgereichertes Uranhexafluorid (UF6) ins
Zwischenlager
33 Tonnen
Brennelemente
für AKW
33 Tonnen Was in „Castortransporten“
durch die Landschaft gefahren wird, entsteht erst aus
diesen 33 Tonnen!