Die Urananreicherungsanlage in Gronau wird mit Uranhexafluorid unter anderem aus den USA und Kanada beliefert.

Was wird befördert?

Befördert wird Uranhexafluorid, welches noch nicht angereichert ist. Das Material kommt aus den Konversionsanlagen in Metropolis (von Honexwell/Converdyn in den USA) und Port Hope (von Cameco in Kanada), dort wird ein chemischer Umwandlungsprozess vorgenommen, damit das als Uranoxid-Verbindung vorliegende Uran in Urananreicherungsanlagen angereichert werden kann. Das Uranhexafluorid hat also noch einen geringen U235-Anteil als für den Einsatz in AKW notwendig. Mehr zu dem transportieren Stoff Uranhexafluorid (UF6) und den davon ausgehenden Gefahren lässt sich hier nachlesen.

Erkennbar sind die Transporte gut an den offenen Flatracks in rot oder blau mit den weißen Zylindern drin, die den Raum nicht ganz ausfüllen.

Wie wird befördert?

Auf der einen Schiffsroute wird in Halifax (Kanada) oder in Häfen an der Ostküste der USA das Uranhexafluorid auf Schiffe der Reederei Atlantic Container Line (ACL) verladen (mehr zu den einzelnen Schiffen bei SAND). Die Schiffe mit Namen wie „Atlantic Sea“, „Atlantic Star“ oder „Atlantic Sky“ legen dann meist am Unikai in Hamburg an und werden dort entladen.

Auf der anderen Schiffsroute wird das Uranhexafluorid in Montreal (Kanada) verladen auf Schiffe, die den Liniendienst von Hapag-Lloyd zwischen Nordamerika und Europa bedienen und ziemlich exakt wöchentlich fahren (wenn auch nicht wöchentlich mit radioaktivem Material). Beteiligte Reedereien sind hier OOCL und Hapag-Lloyd (mehr zu den einzelnen Schiffen bei SAND). Innerhalb einer Woche fahren die Schiffe aus Montreal über Southampton und Antwerpen nach Hamburg. Dort werden die Schiffe am Containerterminal Altenwerder entladen.

Von dort geht es per Bahn weiter Richtung Gronau, vermutlich über Maschen, Buchholz, Osnabrück und Münster.

Proteste

Auch die Anlieferungstransporte nach Gronau standen stets mit in der Kritik an der Urananreicherungsanlage und den damit verbundenen Urantransporten. Eine konkrete Aktion zu einem Transporttermin erfolgte jedoch erst im Oktober 2017, als Angekettete in zwei Betonblöcke im Gleis einen Uranzug für die Anlage für 17 Stunden aufhielten. Bis dahin konnte – wie bei Urantransporten üblich – bei den Transporten keine Polizeibegleitung beobachtet werden.

Stand: Oktober 2017