Überschneidungen zwischen militärischer und „ziviler“ Nutzung der Atomkraft
Die Rede von der angeblich zivilen Nutzung der Atomkraft ist ein Märchen. Historisch betrachtet sind Atomkraftwerke gewissermaßen ein Abfallprodukt aus der Entwicklung der Atombombe. Zu Zeiten der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki gab es noch kein „ziviles“ Atomkraftwerk. Die AKWs entstanden erst in den 50er Jahren; US-Präsident Eisenhower hoffte, durch ihren Bau das Image der Atomkraft bei der Bevölkerung zu verbessern.
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Urananreicherung, z. B. in Gronau: Urananreicherungsanlagen (UAAs) sind mit geringer Änderung des Produktionsablaufs sehr schnell in der Lage, hochangereichertes Uran (HEU=highly enriched uranium) herzustellen. Damit ist, ebenso wie mit Plutonium, der Bau von Atombomben möglich. Es wäre durchaus auch möglich gewesen, andere Verfahren zu entwickeln, mit denen kein atomwaffentaugliches Material herzustellen ist. Dies war aber offenbar politisch nicht gewollt. Techniker der UAAs sind bei Militaristen gefragte Leute.
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nochmal Urananreicherung, Gronau: Neben dem angereicherten Uran fällt eine wesentlich größere Menge an abgereichertem Uran (DU=depleted uranium) an. Dieses Material ist Atommüll – und wird in Urangeschossen sowie als härtender Bestandteil in Panzern verwendet.
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Wiederaufarbeitung: Wiederaufarbeitungsanlagen (WAAs) dienen dazu, von den Brennstäben aus den Atomkraftwerken Uran und Plutonium abzutrennen. Plutonium ist – neben hochangereichertem Uran – der Grundstoff für Atombomben. Auch abgereichertes Uran aus WAAs wird in Urangeschossen verwendet – Indiz dafür ist die Tatsache, dass in den Urangeschossen auch Spuren von Plutonium nachgewiesen wurden.
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Was im Reaktor passiert, ist im Prinzip das gleiche wie bei einer Atombombenexplosion: eine nukleare Kettenreaktion. Nur eben einmal langsam und kontrolliert, einmal schnell und unkontrolliert.
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Nicht zu vergessen die ständige Gefahr der Verbreitung von waffentauglichem Material; siehe die Aufregung um den „Plutoniumskandal“ von Karlsruhe oder vergleichbare Fälle in der Vergangenheit.