Anti-Atom Aktionswoche: 1. bis 6. Mai 2022 in Steinfurt

PicShare: Aktionsfoto mit Straßentherater vor einem Gebäude worauf Amtsgericht steht. Menschen sitzen auf einer gemalten Schiene. Darauf fährt ein Atomtransport aus Pappe in Schwarz Rot Gold, die Menschen blockieren ihn und halten eine Antiatomfahne hoch. Und andere Menschen im Hintergrund halten ein Banner, darauf steht Anti-Atom Aktionswoche 1.-9. Mai 2022 Steinfurt (NRW) www.urantransporte.de/aktionswoche
Mobi-Bild zum Teilen für Anti-Atom-Aktionswoche (Achtung! Änderung! das Camp geht bis zum 6. Mai)

Aufruf

Oktober 2017. Zwei Betonblöcke, sechs angekettete Personen und ein Zug beladen mit Uranhexaflourid der 17 Stunden still stand bevor er in die Urananreicherungsanlage in Gronau fahren konnte.

Jetzt, 5 ½ Jahre später stehen die sechs Angeketteten wegen Nötigung und Störung öffentlicher Betriebe vor Gericht. Am 2. Mai beginnen die Prozesse am Steinfurter Amtsgericht und sind 4 Wochen lang immer montags ab 9 Uhr terminiert. (Achtet auf aktuelle Ankündigungen, möglicherweise fallen die Prozesstermine aus, das Camp findet aber statt)

Ende diesen Jahres sollen endgültig die letzten deutschen Atomkraftwerke vom Netz gehen. Deutschland feiert den “Atomausstieg”. Als dieser beschlossen wurde war der gesellschaftliche Tenor schon klar: Atomkraft ist keine Energie der Zukunft. Heute scheint es als hätte sogar die deutsche Politik begriffen, dass Atomkraft keine Option gegen den Klimawandel ist. Weil auf EU-Ebene im Rahmen der Taxonomie gerade Atomkraft als klimafreundlich eingestuft wurde, müssen wir klar stellen: Wer von CO2 neutralen Atomkraftwerken redet ignoriert den Abbau, Transport, Aufbereitung des Urans und die Lagerung des radioaktiven Mülls einfach. Trotzdem sind die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen nicht vom “Atomausstieg” betroffen. Das heißt es werden weiterhin hoch giftige und strahlende Transporte auf Schienen, Straßen und Wasser durch Deutschland und die Welt fahren. Deutschland wird zwar keine Atomkraftwerke im eigenen Land mehr betreiben, aber dazu beitragen, dass sie in anderen Ländern weiter laufen können. Der radioaktive Abfall aus der Urananreicherungsanlage in Gronau wird dafür nach Russland exportiert – die Gefahren werden mal wieder ausgelagert. Gerade läuft eine Kampagne, zumindest diese Uranmüllexporte zu stoppen.

Uranzugblockade in Gronau 5.10.17, Bild: P. Numrich
Uranzugblockade in Gronau 5.10.17, Bild: P. Numrich

Das alles wollen wir zum Anlass nehmen um uns nicht nur das Steinfurter Gerichtsgebäude mal wieder von Innen anzugucken, sondern auch um mal wieder ein bisschen aktivistische Zeit in der Region zu verbringen. Und was gibt es schöneres als eine Anti-Atom Aktionswoche im schönen Münsterland?

Camp und Anreise

Vor Ort ist in Steinfurt ein Camp angemeldet. Die Campfläche liegt zwischen der Borghorster Straße und der Liedekerker Straße und ist in der folgenden Karte eingezeichnet.


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Der nächste Bahnhof ist Steinfurt-Burgsteinfurt, auf der Regionalbahnstrecke zwischen Münster und Enschede. Vom Bahnhof sind es noch 1,3km, also für die meisten sollte das Camp dann fußläufig erreichbar sein.

Wenn es für euch Hürden gibt, um teilzunehmen, schreibt gern an kontakt[ät]urantransport.de und wir versuchen die Barrieren abzubauen um euch eine Teilnahme zu ermöglichen.

Wir freuen uns auch, wenn ihr euch da kurz meldet, mit wie viel Menschen ihr kommen wollt, das erleichtert uns ein bisschen die Planung.

Bringt bitte nach Möglichkeit Isomatte, Schlafsack und Zelt mit.

Alles auf dem Camp organisieren wir gemeinsam, also Kochen, Abwaschen, Öffentlichkeitsarbeit, Infrastruktur. Aufbauen werden wir ab Samstag, 31.4. – da dürft ihr auch gern schon helfen.

Programm

Weil die Prozesse vielleicht doch nicht stattfinden, haben wir uns entschieden die Aktionswoche ein bisschen zu verkürzen. Hier unsere Planung:

Aktion gegen Urantransporte
2016 Münster Hbf

Samstag, 30. April
Campaufbau

Sonntag, 1. Mai:
14 Uhr Sonntagsspaziergang in Gronau um die Urananreicherungsanlage

Montag, 2. Mai:
9 Uhr Prozessbeginn am Amtsgericht Steinfurt, davor und währenddessen Spaß rund ums Gerichtsgebäude (Gerichtsstraße 2, Steinfurt)
18 Uhr Steinfurt: Vortrag mit Vladimir Slyviak (Ecodefence, alternativer Nobelpreisträger) zur Lagerung des Gronauer Atommülls in Russland

Dienstag, 3. Mai:
19 Uhr Übertragung einer Ringvorlesung zum Krieg gegen die Ukraine, Vortrag zum Thema „Die atomare Bedrohung“ von Prof. Dr. Eric Chauvistré, Hochschule Magdeburg-Stendal – in der Ukraine gibt es neben der Atomruine Tschernobyl zahlreiche weitere Atomkraftwerke

Dienstag, 3. Mai bis Donnerstag, 5. Mai
Aktionsvorbereitung und Aktionen
Geplant, aber bisher nicht terminiert sind außerdem folgende Veranstaltungen:

Urantransport an Rollstuhl, Straßentheater
Straßentheater gegen Urantransporte Dezember 2018 in Winningen
  • Straßentheater und kreativer Protestworkshop
  • Workshop Polizeikontakt
  • Fragestunde: Wie funktioniert eigentlich so ein Prozess? Was wird da eigentlich vorgeworfen?
  • Informationen zu den Atomanlagen in der Region
  • Vernetzung von Klima-, Anti-Atom-, und Antikapitalismus-Kämpfen
  • Vortrag zur Geschichte der Umweltbewegung
  • Aktionsgeschichtenabend
  • Aktionen zu Urantransporten und Urananreicherung in Steinfurt und Umgebung

Freitag, Freitag, 6. Mai
Campabbau