Die Wirkung von Atombomben ist seit Hiroshima und Nagasaki bekannt. Atombomben können nicht nur aus Plutonium (aus der sogenannten Wiederaufarbeitung), sondern auch aus hochangereichertem Uran hergestellt werden. Wie bereits erwähnt, ist diese Anreicherung auch in Gronau in der brd möglich. Eine Atombombenexplosion ist ebenso eine nukleare Kettenreaktion wie das, was im Reaktorkern passiert – nur einmal schnell und unkontrolliert, einmal langsam und kontrolliert.
Noch recht aktuell ist die Diskussion um Urangeschosse. Oft werden sie auch als DU-Geschosse bezeichnet. DU steht dabei für „depleted uranium“, abgereichertes Uran. Es entsteht als Abfallprodukt bei der Urananreicherung sowie in sogenannten Wiederaufarbeitungsanlagen. Militärisch interessant ist es wegen seiner hohen Dichte: die Dichte von Uran ist deutlich höher als die von Eisen oder Blei. Damit haben diese Geschosse eine enorm hohe Durchschlagskraft. Beim Aufschlag von DU-Granaten kommt es zu einer Feinzerstäubung des Urans, seiner Entzündung und damit zu einer Freisetzung von Uranoxid in die Umwelt. Die Partikel, die hundert Mal kleiner sind als ein Sandkorn, können eingeatmet werden oder durch Wunden in den Körper gelangen. Je nach Verbrennungstemperatur sind die Partikel in Körperflüssigkeit löslich, dann wird ihre giftige Eigenschaft wirksam, oder sie haben durch die Verbrennungshitze die Eigenschaft von Keramik angenommen und sind unlöslich. Dann sitzen sie im Körper fest und entfalten über Jahre ihre radioaktive Wirkung. Moderne Panzer nutzen das Uran nicht nur als Projektil, sondern es bildet auch einen härtenden Bestandteil ihrer Panzerung. Zur angeblichen Harmlosigkeit der DU-Geschosse noch eine kurze Anekdote:
Nachdem der deutsche Arzt Prof. Dr. Siegwart Günther 1992 aus dem Irak ein DU-Geschoss zur weiteren Untersuchung nach Deutschland gebracht hatte, wurde er vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten zu 3000,- DM Strafe wegen Verstoßes gegen das Atomgesetz verurteilt. In der Begründung heißt es u. a.: „Das Projektil hat eine rauhe Oberfläche, die bei Berührung einen radioaktiven Abrieb erzeugt. Durch falschen Umgang mit dem Projektil entsteht die Gefahr der Kontamination und Inkorporation radioaktiven Materials, was zu einer Gesundheitsgefährdung führen kann.“ Im Irak und Kosovo liegen zigtausende dieser Geschosse herum, Kinder spielen damit. Nach nur einer Stunde können sie eine Strahlungsdosis erhalten, die über dem in der brd gültigen Jahresgrenzwert liegt.