2011 war Fukushima, aber auch im Jahr 2012 hat sich viel getan
in Sachen (Anti-)Atom-Politik. In einem Jahresrückblick haben wir
versucht, hier die meisten Ereignisse im und ums Münsterland zusammen zu fassen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit – sortiert nach verschiedenen  Themengebieten. Viel Spaß beim Lesen!

Urantransporte

Die erste Aktion gegen Urantransporte fand kurz vor der Urankonferenz, am 3.Februar in Münster am Hauptbahnhof bei eisiger Kälte statt: Rund um den Bahnhof wurden von Robin Wood und Aktivist*innen aus dem Münsterland in luftiger Höhe Transparente gespannt. Ende Februar zog die Bahn eine Schadensersatzforderung für einen gestoppten Urantransport 2008 zurück.

Ab dem 10.April fanden immer wieder spontane Mahnwachen gegen Urantransporte mit abgereichertem Uranhexafluorid von Gronau nach Pierrelatte statt. Am 7.Mai bekam der Urantransport durch eine Kletteraktion mehrere unabhängiger Aktivist*innen bei Münster-Kinderhaus eine 8-stündige Verspätung und viel mehr Aufmerkamkeit als Urenco lieb ist. Am 4.Juni und 2.Juli wurden erneut Uranzüge durch eine Mahnwache in Münster gesichtet.

Beim nächsten Transport am 30.Juli ging es so richtig rund: Atomkraftgegner*innen von Robin Wood, Contratom und aus dem Münsterland hatten in Metelen ein Camp errichtet und der Zug wurde gleich doppelt blockiert – zuerst durch eine Ankettaktion, dann durch eine Kletteraktion. Er fuhr zum ersten Mal zurück in die Urananreicherungsanlage und dann eine Umleitung über Ahaus und Coesfeld.

Am 27.8. wurde erstmals ein (vermutlich fahrplanmäßiger) längerer Aufenthalt des Urantransportes in Hamm am Güterbahnhof festgestellt, am 25.9. wurde klar, dass er erst nach Mitternacht dort wieder aufbricht – also 11 Stunden relativ unbewacht dort herumstand. Auch nach zwei Tagen war er noch nicht in Pierrelatte eingetroffen. Am 23.10. wird festgestellt, dass er erst gegen 8:40 in Köln eintrifft und unterwegs erneut umgekoppelt wird – mit jedem Transport gibt es neue Informationen.

Am 19.November schließlich hat Urenco offensichtlich Angst vor den öffentlichen Aufrufen zu Mahnwachen und Protesten, die in zahlreichen Städten und in der Presse Anklang finden, sodass sie den Transport verlegen oder auf LKW verladen.

Der Rat der Stadt Münster beschloss Mitte des Jahres, Urantransporte über das Stadtgebiet abzulehnen, verweigerte jedoch die Gründung eines kommunalen Bündnisses.

Jahresrückblick Anti-Atom im Münsterland 2012 komplett als pdf