Informieren - Beobachten - Atomtransporte stoppen!

Autor: flachwagen (Seite 1 von 12)

Russischer Uranfrachter in Rotterdam und Dünkirchen – Framatome als Sanktionsverhinderer

Wir fordern endlich klare Aussagen von Bundesregierung und niederländischer Regierung, was mit diesen dunklen Urangeschäften zwischen Framatome und Rosatom eigentlich los – und die sofortige Aufhebung aller dieser Genehmigungen, anstatt immer noch neue auszustellen.

8 Uhr: Heute morgen um 7.45 Uhr hat der bekannte russische Atomfrachter „Mikhail Dudin“ von St. Petersburg aus am Rhenus-Kai im Waalhaven von Rotterdam angelegt. Wir befürchten ganz konkret, dass sich an Bord angereichertes Uran für die Brennelementefabrik Lingen befindet, das dann im Laufe des Tages auf LKW verladen und sofort nach Lingen gebracht wird.

14 Uhr: Der russische Atomfrachter hat bereits um 12 Uhr Rotterdam wieder Richtung Dünkirchen verlassen – nun aber mit etwas mehr Tiefgang. LKWs verließen nicht den Hafen. Dafür sind nun auch aktuelle Export- und Transportgenehmigungen für Uran von Framatome Lingen nach Russland aufgetaucht – also in die Gegenrichtung. Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass die Dudin in Rotterdam Uran aus der Brennelementefertigung in Lingen aufgenommen hat und nun an der nächsten Station in Dünkirchen weiteres Uran aus Frankreich hinzulädt, bevor es nach St. Petersburg zurückgeht.

Mögliche Autobahn-Route: Rotterdam-Utrecht-Amersfoort-Almelo-Hengelo-Bentheim/Schüttorf-Lingen

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Versteckspiel um Urantransport Russland-Dünkirchen-Lingen – 1. Oktober Demo in Lingen

Update 15. September, 16 Uhr: Leider ist die Spur der Uran-LKWs gestern verloren gegangen, da Framatome und wohl auch die deutschen Behörden alles dransetzen, um Bilder der Ankunft von russischem Uran mit deutscher Polizei-Eskorte in Lingen zu vermeiden. Möglich ist u. a. ein Zwischenparken auf dem Gelände der Transportfirma Oranco NCS in Hanau.

Aber: Bundesumweltministerium und Framatome haben neue Uranfuhren von Rosatom aus Russland für Lingen bestätigt – Besetzung der Ukraine hin oder her. Das heißt, wir müssen schon bei der nächsten Fahrt der Mikhail Dudin Ende September/Anfang Oktober mit dem nächsten Showdown rechnen – das ist kein Atomausstieg, das ist direkte Hilfe für Putins Kriegskasse und erhöht die politische Abhängigkeit von Putin.

Deshalb: Am 1. Oktober auf zur Anti-Atom- und Energiewende-Demo nach Lingen, Auftakt: 13 Uhr am Bahnhof – Atomausstieg und Energiewende jetzt – Schluss mit Atom, Kohle und Gas – keine Uran-Deals mit Russland!

Update 14. September, 11 Uhr: Alarmstufe Rot – laut Greenpeace haben heute morgen mehrere Uran-LKW ihre Fahrt zur deutschen Grenze bei Saarbrücken fortgesetzt. Von dort geht es über die Autobahnen durch Rheinland-Pfalz und NRW nach Norden Richtung Lingen – erwartete Ankunft bei Framatome Lingen nunmehr wahrscheinlich am Nachmittag – haltet die Augen offen!

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Nach Urantransport aus Russland: Sanktionen gegen Rosatom – jetzt! 

Anti-Atomkraft-Initiativen aus Niedersachsen, NRW und Russland fordern am heutigen Antikriegstag, dass das gestern von Außenministerin Baerbock angekündigte 8. EU-Sanktionspaket auch den russischen Staatskonzern Rosatom treffen muss. Erst vergangene Woche hatte das für Urantransporte bekannte russische Frachtschiff „Mikhail Dudin“ 52 Fässer mit angereichertem Uran von St. Petersburg nach Dünkirchen in Frankreich geliefert. Anschließend wurden die Fässer in die Uranfabriken in Südfrankreich gebracht, wo daraus Brennelemente hergestellt werden sollen.

Hier zeigt sich nach Ansicht der Anti-Atomkraft-Initiativen ganz deutlich, dass ein Festhalten an Atomkraft nur eine weitere Form der Abhängigkeit von Russland darstellt.

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Russischer Frachter bringt Uran nach Frankreich

Am 24. August 2022 hat die Mikhail Dudin, ein für Atomtransporte bekanntes russisches Frachtschiff, angereichertes Uran für die Weiterverarbeitung und Fertigung von Brennelementen nach Dünkirchen in Frankreich gebracht. Das Schiff wurde zuvor in St. Petersburg beladen – damit zeigt sich, dass Macrons Gerede nur heiße Luft ist und Frankreich mit seiner Atomwirtschaft weiter Geld in Putins Kriegskasse spült. Auch für den Atomstaat Frankreich ist der AKW-Betrieb (selbst mit nur der Hälfte an funktionsfähigen Reaktoren) ohne russische Unterstützung nicht möglich! Ein absoluter Irrsinn, nun durch deutsche Laufzeitverlängerungen weiter die Erneuerbaren Energien auszubremsen….

Der Urantransport wurde durch Greenpeace Frankreich hier mit Fotos und hier mit einer französischen Pressemitteilung dokumentiert. Im folgenden findet ihr eine automatische Übersetzung der Pressemitteilung:

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Strommast besetzt – Urenco den Saft abdrehen



Am heutigen morgen, den 3.5.2022, haben Aktivist*innen 2 Strommasten die der Versorgung der Urananreicherungsanlage von Urenco dienen, besetzt. An jedem Strommast hängt ein Banner: „URENCO AUS“ und „RWEg BOXEN“. Die Aktion soll länger andauern und findet in der Nähe der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau statt (52.20937° N, 7.07998° E). Beide Strommasten sind vom Drosselweg aus zu sehen, einer der beiden zusätzlich auch von der Bahntrasse aus.

Die UAA von der Urenco in Gronau ist wie die Brennelemente Fabrik von Framatome in Lingen, nicht Teil vom deutschen Atomausstieg und versorgt Atomanlagen weltweit mit Uran. Die Anlage produziert jährlich 6 000 Tonnen Atommüll in Form von Uranhexafluorid (UF6).

Für den Betrieb der UAA werden große Strommengen (stand 2019 ca. 116 GWh) benötigt. Die URENCO ist genau aus diesem Grund von der EEG-Umlage befreit.
Zu diesem Strommix, der die Anlage versorgt, gehört auch Hambacher Braunkohlestrom von RWE.
Die Beteiligten fordern sowohl den Ausstieg aus den Urangeschäften, als auch aus fossilen Brennstoffen. Die UAA in Gronau gehört RWE und EON.

Die Aktivist*innen kritisieren, dass das in Gronau angereicherte Uran für militärische Zwecke nutzbar ist; die URENCO will das Uran sogar bis knapp unter 20% anreichern. Ab 20% ist das Uran nicht nur für sogenannte schmutzige radioaktive Bomben nutzbar, sondern auch für Atombomben in aller Welt.

„Atomkraft ist kriminell – erst recht in einer geopolitisch instabilen Welt.“ So eine der beteiligten Personen.

Auf dem Gelände der UAA liegen bis zu 51 000 Tonnen Uranhexafluorid (UF6) ungeschützt unter freiem Himmel herum. Dies ist nicht nur ein Problem aufgrund der ungelösten Atommüllproblematik, sondern ist im Hinblick auf einen Flugzeugabsturz, einen Anschlag oder in KriegssituationS hoch gefährlich.

„Weil es uns nicht los lässt, wird die URENCO uns nicht los! Lieber heute aktiv, statt morgen radioaktiv“

Wir sind mal wieder ungeschoren davon gekommen.

Strafverfahren wegen 16-stündiger Urantransportblockade eingestellt.

Was das Gericht dazu bewogen hat bleibt Spekulation, aber es mag auch daran liegen, dass die letzten Prozesse gegen Atomkraftgegnerinnen an den Gerichten Münster und Gronau kämpferisch geführt wurden und der zuständigen Richterin klar war, dass es auch mit den hier Angeklagten keine Fließbandverurteilung gegeben hätte.

Juristisch ein kleiner Sieg für uns, aber dennoch läuft die Urananreicherung in Gronau weiter und versorgt ultrahochgefährliche Atomanlagen weltweit. Viele von uns sind aktuell auf dem Antiatomcamp in Steinfurt, andere kommen bestimmt zu anderen Aktionen mal wieder in die Region. Bestimmt werden wir unsere Erfahrungen mit anderen teilen und dann gibt es ja auch noch Initiativen aus der Region wie das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, die mit ihrer regelmäßigen Arbeit vor Ort Sachen schaffen, die mit einer Blockade nicht möglich sind. Danke.

Besuch beim Camp ist jederzeit willkommen. Es findet noch bis Donnerstag den 5.5.22 in der Liedekerkerstraße in Steinfurt statt.

Prozessbeginn unklar – Vorfreude aufs Anti-Atom-Aktionscamp

Am Wochenende startet das Anti-Atom-Aktionscamp in Steinfurt. Die Campfläche ist mittlerweile mit den Behörden ausgehandelt und bestätigt, unter diesem Link findet ihr Infos zu Ort und Anreise. 

Hinsichtlich des Prozesses gegen sechs Atomkraftgegner*innen vor dem Amtsgericht Steinfurt wegen des Stopps eines Urantransports ist die aktuelle Situation etwas unklar. Eine Betroffene hatte schriftlich gerügt, dass das Verfahren so lange (4,5 Jahre seit der Aktion) dauert und eine Einstellung angeregt. Das Gericht hat daraufhin mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft den Angeklagten angeboten, das Verfahren gegen Zahlung einer Geldauflage von jeweils 500 Euro einzustellen. Alle Angeklagten haben dem mittlerweile schriftlich zugestimmt. vom Gericht gibt es aber noch keinen Einstellungsbeschluss und keine Abladung, d.h. der Prozesstermin bleibt erst mal angesetzt. Eine kurzfristige Absage ist aber möglich, auch vor Ort noch. Wir sind weiter gespannt.

Das Camp in Steinfurt und die Aktionstage finden trotzdem statt, egal was mit dem Prozesstermin ist. Sie werden auf den 1.-5.5. verkürzt, am 30.4. und 6.5. wird auf- bzw. abgebaut (wenn der Prozesstermin am 9.5. nicht stattfindet). Auch da sind helfende Hände herzlich willkommen.

Gestartet ins Programm wird am 1.5. um 14 Uhr mit dem traditionellen Sonntagsspaziergang um die Urananreicherungsanlage in Gronau – diesmal auch wirklich mit Spaziergang.  Besonders schön ist es, dass am Montag den 2.5. Vladimir Slyviak, Träger des alternativen Nobelpreises beim Camp in Steinfurt vorbei kommt und erzählt, wie der Gronauer Uranmüll gelagert wird und wie der aktuelle Krieg Russlands gegen die Ukraine  sich auf die Atomanlagen und die Atomruine Tschernboyl auswirkt. 

Interessierte sind natürlich herzlich willkommen, ob für einzelne Veranstaltungen, ein paar Stunden oder alle Tage. Fürs Übernachten sind Isomatte und Schlafsack hilfreich, wer hat darf auch gern ein eigenes Zelt mitbringen.

News zu Prozess und Aktionswoche

Die Planungen für die Anti-Atom-Aktionswoche vom 1. bis 9. Mai in Steinfurt schreiten voran. Seit etwa einem Monat ist ein Camp angemeldet, die Versammlungsbehörde hat sich bisher leider noch nicht weiter darauf gemeldet. Wir halten euch da auf dem Laufenden, gehen aber davon aus, dass wir in Steinfurt-Burgsteinfurt (also da wo auch das Gericht ist) ein Camp haben werden für Workshops, Vernetzung und als Ausgangsort für Aktionen.

Auch einiges an Programm ist schon zusammen gekommen. Wie an jedem ersten Sonntag in Monat ist am 1.Mai um 14 Uhr in Gronau Sonntagsspaziergang an der Urananreicherungsanlage. Für den Montag abend, nach dem ersten Prozesstag planen wir eine Veranstaltung mit Vladimir Slyviak von Ecodefence, alternativer Nobelpreisträger und seit vielen Jahren engagiert gegen Atomkraft und Kohleabbau. Er wird uns von der Lagerung des Gronauer Atommülls in Russland berichten.

Auch weitere Veranstaltungen sind in Planung, darunter Vorträge zu den Atomanlagen in der Region oder der Geschichte der Umweltbewegung. Ansonsten gibt es Aktionsworkshops zu Straßentheater und kreativen Protestformen sowie eine Fragestunde zum anstehenden Prozess. Und natürlich viel Zeit für gemeinsame Aktionen in und um Steinfurt, gegen Urantransporte und Urananreicherung. 

Was den Prozess angeht, bereiten wir uns ebenfalls fleißig vor. Als Richterin wird Frau Klapproth zuständig sein, exakt die Person, die schon 2014 zwei Menschen wegen einer ähnlichen Aktion verurteilte. Das Gericht hat bisher einen Saal mit nur 5 Sitzplätzen angekündigt, davon sollen zwei für Presse reserviert sein – bei sechs Angeklagten. Die Verlegung in einen größeren Saal wurde beantragt, aber noch nicht entschieden. Zum Prozessbesuch wird es laut jetziger Sicherheitsverfügung strenge Einlasskontrollen geben (bei all dem bösen Terrorismus, der uns so zugetraut wird), unter anderem mit Ausweiskontrollen. Wir freuen uns trotzdem wenn ihr kommt, ob in oder vor das Gerichtsgebäude. 

Während all den nötigen Vorbereitungen trauern wir um unseren Freund Karsten, der so viele Jahre lang Atomtransporte beobachtet und gestoppt hat und gerne dabei gewesen wäre. 

Gesammelte und immer aktualisierte Infos zum Camp findet ihr hier.

Anti-Atom-Aktivistin tritt Haft an: Knast statt Geld – für die Freiheit

Wir machen Aktionen, die wir richtig und wichtig finden. So haben wir 2014 gemeinsam mitten im Hamburger Hafen einen Urantransport mit einer Ankettaktion angehalten. Das auf dem Zug geladene Uran wurde in Namibia in offenen Tagebauen mit viel Strahlenbelastung für alles drumherum und in Kazachstan durch Fracking und Chemikalien im Boden abgebaut. Wir haben damit bewusst und gezielt in die laufenden Prozesse eingegriffen – mit einer Intervention, weil sonst alles weitergeht wie bisher. Das Resultat: Viel Berichterstattung und Diskussion in den Medien. Und, über einen längeren Zeitraum betrachtet, Transporte, die weniger geworden sind oder andere Routen nehmen. Widerstand braucht einen langen Atem.

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