In Münsterland läuft die Urananreicherungsanlage in Gronau leider immer noch. In dem Zuge gibt es aber Neuigkeiten: Nach drei Jahren Pause wird jetzt wieder regelmäßig per Bahn abgereichertes Uranhexafluorid abtransportiert – die letzten Transporte im Abstand von drei Wochen jeweils Montag von Gronau nach Münster. Wohin es danach geht, ob beispielsweise nach Sellafield (Großbritannien) oder nach Pierrelatte (Frankreich) und was dort weiter geschieht, können wir noch nicht sagen. Wir freuen uns über Beobachtungen und haben dazu hier Bilder eingefügt, die von dem Zug am 29.Juli in Münster gemacht wurden (eine Bildergalerie aus der Nähe von Steinfurt gibt es hier).

Urantransport im Hbf Münster

Gegen die Urananreicherungsanlage, die Urantransporte und vor allem die damit verbundene Atomwaffentechnologie wurde am Sonntag, den 4.8. mit etwa 100 Menschen in Gronau demonstriert. Es gab einen kämpferischen Redebeitrag aus Japan und einen ebenso kämpferisches Grußwort von der aus Russland geflüchteten Co-Geschäftsführerin von Ecodefense, Alexandra Koroleva. Im Mittelpunkt standen die Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki sowie die Forderung nach einem weltweiten Verbot von Atomwaffen und nach sofortiger Beendigung der Urananreicherung in Deutschland und anderswo.

Etwas weniger schön zeigt sich wie der Staat weiter Atomtransporte verteidigt: Bis jetzt wurde gegen sechs der Aktivist*innen, denen vorgeworfen wird sich 2017 zum 17-stündigen Stopp eines Urantransports in die Urananreicherungsanlage sich in Betonblöcken angekettet zu haben, Anklage erhoben. Vor dem Amtsgericht Steinfurt soll ihnen der Prozess gemacht werden (mehr Infos). Um die Angeklagten zu unterstützen, könnt ihr dafür jetzt Soli-Bierdeckel bestellen.