Update 22.10.: Der Skipper der Yacht beschuldigt in den Medien inzwischen den Uranfrachterkapitän Seefahrtsregeln missachtet und so die Kollision verursacht zu haben.
Update 21.10.: Es waren zwei Container mit Urandioxid an Bord, die mit ziemlich großer Sicherheit nach Lingen gebracht worden sind.
Am Freitag ist vor Rügen ein Frachter der Reederei Northern Shipping Company, die Mikhail Lomonosov mit einem Segelschiff kollidiert. Einige Anti-Atom-Initiativen verfassten auf der Anti-Atom-Konferenz in Hamburg dazu unten stehende Pressemiteilung. Der Frachter wird morgen früh in Hamburg erwartet, in der Vergangenheit hatte er öfter Uranhexafluorid oder Urandioxid für die Brennelementefabrik in Lingen geladen.
Wie am Samstag bekannt wurde, ist der für Atomtransporte bekannte Frachter Mikhail Lomonosov am frühen Freitagmorgen vor Rügen mit einer Yacht zusammen gestoßen. Die 15 Meter lange Yacht wurde bei der Kollision mit dem 100m langen Schiff schwer beschädigt und anschließend von der Seenotrettung in den nächsten Hafen geschleppt.
Wir gehen davon aus, dass auch radioaktives Material an Bord der Mikhail Lomonosov ist. In der Regel transportiert das Schiff der russischen Reederei Northern Shipping Company radioaktive Stoffe wie beispielsweise Uranhexafluorid und Urandioxid aus Russland. In St. Petersburg lief es am Dienstag, den 15.10. um 9:53 Uhr aus. Wir erwarten es am Montag nach einer Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal gegen 7 Uhr in Hamburg am Containerterminal Burchardkai der HHLA. Dort werden die radioaktiven Stoffe auf LKW verladen. Ein Großteil der über Hamburg abgewickelten Atomtransporte geht in die vom „Ausstiegsbeschluss“ nicht benannten und für den internationalen Atommarkt produzierenden Atomanlagen, insbesondere die Brennelementefabrik in Lingen und die Urananreichungsanlage in Gronau.
Es muss unverzüglich aufgeklärt werden, welche Fracht genau auf der Mikhail Lomonosov ist, was sich abspielte und welche Katastrophenschutzmaßnahmen vor der Insel Rügen getroffen worden wären, wenn tatsächlich Uranhexafluorid ausgetreten wäre. Schon wieder hatten wir vermutlich Glück. Der letzte große Unfall mit Uranhexafluorid ereignete sich am 1.Mai im Hamburger Hafen, als ein Brand auf der Atlantic Cartier beinahe eine Katastrophe auslöste.
Auf der bundesweiten Anti-Atom-Konferenz wurde an diesem Wochenende in Hamburg unter anderem über Möglichkeiten zum Stopp von Atomtransporten diskutiert. Am heutigem Sonntag wird auch eine Hafeninspektion per Schiff durchgeführt.
Wir fordern den sofortigen Stopp aller Atomtransporte. In Hamburg bedeutete das unter anderem die Entwidmung des Hafens für Atomtransporte. Von Kiel bis Brunsbüttel muss der Nord-Ostsee-Kanal für radioaktive Stoffe gesperrt werden. Grundsätzlich fordern wir die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit, z.B. der Brennelementefabrik in Lingen und der Urananreicherungsanlage Gronau.
BI Kiel gegen Atomanlagen – SAND (Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke Gruppe Hamburg) – SofA (Initiative für den Sofortigen Atomausstieg Münster) – Lubmin NIXda /Antiatom Bündnis Nordost – Anti-Atom-Büro Hamburg – Contratom – MAUS eV (Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz, Bremen) – NETZWERK Energiewende Lübeck – anti-atom-plenum berlin – Anti Atom Bündnis Münsterland