Heute wurden erneut zwei Urantransporte von und nach Gronau aufgedeckt – mehr dazu unten.
Rettungskräfte
in NRW nicht informiert – in Rheinland-Pfalz hingegen schon
Trotz der großen Gefahren werden die Urantransporte in NRW weiterhin geheim gehalten, nur Genehmigungsbehörden und Polizei wissen von Zeitpunkten und weiteren Routen. Selbst die Feuerwehren und Rettungskräfte werden vorab nicht informiert. Wie im Falle eines Unfalls schnelle und richtige Rettungsmaßnahmen möglich sein sollen, ist unklar. In Rheinland-Pfalz hingegen wurde im vergangenen Jahr beschlossen, dass Landkreise und Erstalarmierungsstellen VOR der Durchführung von Uranhexafluoridtransporten über Route und Zeitpunkt informiert werden, um im Falle eines Unfalls schnell reagieren zu können. Dies wird von der rheinland-pfälzischen Regierung mit den besonderen Gefahren des Uranhexafluorids begründet. Es darf nicht mit Wasser in Berührung kommen, was für Unfälle mit Bränden besonders wichtig ist. Ebenso reagiert es bereits mit Luftfeuchtigkeit, was eine großräumige Evakuierung (5km Umkreis) bei Freisetzung notwendig macht.
Die rot-grüne Landesregierung in NRW scheint das Thema Atomausstieg
nicht ernst zu nehmen – vom Atomausstieg ist in NRW weiterhin nichts zu spüren. Die Rot-Grüne Landesregierung vertritt immer noch den Standpunkt, sie könne bezüglich der Urantransporte nichts unternehmen. Dabei zeigt das Beispiel aus Rheinland-Pfalz, dass die schlechte Sicherheitslage zumindest etwas aufgebessert werden kann.
Der beste Schutz vor Urantransporten ist und bleibt aber die sofortige Stilllegung der Uranfabriken in Gronau und Lingen! Atomausstieg bleibt Handarbeit!
Update 15:40 Uhr: Die rot-gelbe Lok ist um 14.30 zurück gekommen zum Bahnhof Münster Nord – und zwar mit neuem Uranhexafluorid für die Urananreicherungsanlage in Gronau, wohin der Zug nach viertelstündigem Aufenthalt weiter fuhr. Inzwischen müsste er in Gronau angekommen sein. Neben der Mahnwache am Bahnhof Münster-Zentrum-Nord war auch Polizei vor Ort – die sich gewundert hatte, dass die Atomkraftgegner_innen nicht nach dem ersten Transport nach Hause fuhren. Bei der Vorbeifahrt konnte eine deutlich erhöhte Strahlung gemessen werden.
Vermutlich kam das Uranhexafluorid aus einer Konversionsanlage in Kanada am Samstag mit der Montreal Express (Schiff von Hapag-Lloyed) im Hamburger Hafen an. Dort wurde es von Atomkraftgegner_innen bereits auf dem Schiff gesichtet.
Die heute morgen gesichteten Waggons könnten mit einer anderen Lok und zusammen gekoppelt mit weiteren Güterwaggons weiter Richtung Süden auf dem Weg nach Pierrelatte sein – über Hamm, Hagen, Köln, Bonn, Koblenz, Trier, Perl-Aparte, …
Nach wie vor freuen wir uns über Sichtungen an info at urantransport dot de.
Update 12.30 Uhr: Der Urantransport mit 8 Waggons hat die Urananreicherungsanlage gegen 11 Uhr verlassen und um 12:15 Uhr den Bahnhof Münster Nord Richtung Süden passiert. Im Münsteraner Hbf ist eine Umkopplung mit erneuter Weiterfahrt nach Norden oder eine Weiterfahrt über Hamm nach Süden möglich.