Stilllegen statt Export
Treffpunkt 19.1.2019 Bahnhof Lingen 13 Uhr
Seit 40 Jahren wird in der Lingener Brennelementefabrik Nuklearbrennstoff für Atomkraftwerke in aller Welt hergestellt – z. B. für die Riss-Reaktoren Doel und Tihange in Belgien oder Uraltmeiler wie Fessenheim an der deutsch-französischen Grenze. Damit verbunden sind zahllose gefährliche Atomtransporte von und nach Lingen, quer durch das Emsland, durch Niedersachsen und NRW, durch die Niederlande und durch andere Regionen. Damit muss endlich Schluss sein!
Und nicht nur die Brennelementefabrik birgt in Lingen Gefahren. Uns bedrohen die Reste des ersten AKW, das noch immer laufende AKW Lingen 2 („Emsland“) sowie das Castor-Atommülllager beim AKW Lingen 2.
In der Lingener Brennelementefabrik wird bisher ohne Laufzeitbegrenzung produziert. Betrieben wird die Atomanlage von der Framatome-Tochter ANF. Über den französischen Mutterkonzern von Framatome, den Energieversorger Électricité de France (EDF) ist der französische Staat maßgeblich an der Lingener Brennelementefabrik beteiligt und für sie verantwortlich. Die Rentablität der Lingener Brennelemente-Fabrik steht seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima in Frage, aktuell wird in Frankreich anscheinend über eine (Teil-)Schließung der Lingener Brennelementefabrik nachgedacht, bzw. diese sogar als Begründung in französischen Neubau-Anträgen angeführt.
Wiederholt gab es in der Lingener Brennelementefabrik Störfälle, bisher ca. 150. Am 6. Dezember 2018 hat sich mit einem Brand dort der wohl bisher schwerste Störfall ereignet. Seither gibt es alle paar Tage neue Erklärungsversuche (Brand, Explosion, Verpuffung, …). Glaubwürdige Aufklärung sieht anders aus. Es ist zu befürchten, dass der Betrieb mit weiter zunehmendem Alter der Anlage noch unsicherer wird.
Immer wieder wurde in der Vergangenheit in Lingen und Umgebung vielfältig gegen den Betrieb der Anlage protestiert, auch gegen die Urantransporte und gegen den vorgeschalteten umweltgefährdenden Uranabbau in Kanada, Afrika und anderswo. Und der Protest reißt nicht ab. Es gibt starken Widerstand gegen weitere Exporte von Brennelementen. Wir fordern von der zuständigen Landesregierung in Hannover die sofortige und dauerhafte Aufhebung der Betriebsgenehmigung. Schon mehr als 350 Initiativen und Verbände fordern mit der „Lingen-Resolution“ die sofortige Stilllegung der Brennelementefabrik und des laufenden AKW.
Die Folgen der Nutzung der Atomenergie werden wir noch lange spüren müssen. In Tschernobyl, in Fukushima, und auch im Emsland. Der in Lingen bereits vorhandene Atommüll wird die Bevölkerung weiter belasten. Und möglicherweise droht dem Emsland oder der Grafschaft Bentheim der Bau eines Endlagers für hochradioaktiven Atommüll. Auf jeden Fall muss die weitere Atommüllproduktion im AKW und durch die Brennelementefabrik gestoppt werden!
Gemeinsam rufen wir daher zur Teilnahme an der Demo in Lingen am 19. Januar 2019 auf. Für die sofortige Stilllegung der Brennelementefabrik in Lingen, der Uranfabriken in Gronau und Almelo sowie aller AKW und Atomanlagen weltweit! Für eine umweltfreundliche und sozial gerechte Energiegewinnung.
Veranstalter der Demonstration sind der Elternverein Restrisiko Emsland, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
UnterstützerInnen: AntiAtomBonn, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), BUND Kreisgruppe Emsland, ROBIN WOOD e.V., ContrAtom, AG Schacht KONRAD
Spenden zur Unterstützung der Proteste gegen die Brennelementefabrik in Lingen:
Konto-Inhaber: Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
IBAN DE 49 8309 4495 0003 3619 18, BIC: GENODEF1ETK
Stichwort: „BE-Fabrik Lingen“