Hamm gilt seit langem als eine der wichtigsten Drehscheiben für Atomtransporte aller Art in NRW – hier parken auch die Urantransporte von Gronau ins südfranzösische Pierrelatte zum Teil bis zu 10 Stunden auf dem Güterbahnhof im Lohauserholz.
Heute demonstrierten deshalb bei heftigem Schneetreiben AktivistInnen von Robin Wood und aus dem Münsterland mit einer Kletter-Aktion vor dem Hammer Hauptbahnhof gegen die Urantransporte und für die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau. Die Polizei war mit einem Fahrzeug pro AtomkraftgegnerIn vor Ort und beobachtete die Aktion.
Zugleich wollen die AktivistInnen auch auf die überregionale Demo zum 2. Fukushima-Jahrestag an der Urananreicherungsanlage Gronau aufmerksam machen, zu der mittlerweile rund 90 Initiativen und Verbände sowie zahlreiche Einzelpersonen aufrufen: www.fukushima-jahrestag.de …
Die Pressemitteilung zur Aktion:
+++ Pressemitteilung von ROBIN WOOD und dem Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen +++
Mit einer Kletteraktion in Hamm mobilisieren ROBIN WOOD-AktivistInnen und das „Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen“ heute für die Anti-Atom-Demonstration am 9. März in Gronau. Zur Stunde protestieren die AtomkraftgegnerInnen auf dem Vordach des Hammer Hauptbahnhofs. Außerdem haben sich zwei KlettererInnen vom Dach des Busbahnhofes abgeseilt und ein Transparent mit der Aufschrift „Atomtransporte stoppen“ entrollt. Damit soll auch auf die immer wieder durch Hamm fahrenden Urantransporte zur Versorgung der Uranfabrik in Gronau hingewiesen werden.Ähnliche öffentlichkeitswirksame Kletter-Aktionen hatte es im Rahmen einer Anti-Atom-Infotour in den vergangenen Tagen auch in Dülmen, Rheine und Emsdetten gegeben.
Anlässlich des zweiten Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Fukushima werden am 9. März zahlreiche Menschen für einen sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft demonstrieren – in Gronau werden sie die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage in die Zange nehmen. Außerdem sind eine Aktions- und Menschenkette rund um das AKW Grohnde sowie Demonstrationen in Gundremmingen und Neckarwestheim geplant.
„Unser Protest richtet sich vor allem dagegen, dass die Uranfabriken in Gronau und Lingen unbefristet atomare Risiken erzeugen und exportieren dürfen“, erklärt Irene Thesing vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. Über 10.000 Menschen haben bereits per Unterschrift die Forderung von ROBIN WOOD unterstützt, die Uranfabrik Gronau stillzulegen.
Die AktivistInnen fordern den sofortigen Atomausstieg und eine dezentrale und demokratische Energiewende. „Bisher wird hierzulande gerade mal ein Viertel des Stroms regenerativ erzeugt, und schon tritt die Bundesregierung bei der Energiewende auf die Bremse“, sagt Florian Kubitz von ROBIN WOOD. „Deutschland hat genug Ressourcen, um sich mit regenerativer Energie zu versorgen. Wir müssen so schnell es geht umsteigen. Unsere derzeitige Energieversorgung führt nicht nur zu atomaren Risiken und in die Klimakatastrophe, sie beutet auch die Menschen aus, die in den Uranminen im Niger oder im Kohletagebau in Kolumbien Rohstoffe abbauen.“