19. November: Manchmal kommt alles etwas anders – der für heute Mittag erwartete Urantransport fuhr nicht per Bahn, sondern zwei LKW mit insgesamt 12 Uranfässern verließen gegen 11.35 Uhr die Urananreicherungsanlage Richtung A31 und damit wohl Richtung Südfrankreich. Zwei weitere LKW trafen ein, um heute noch oder spätestens morgen beladen und dann auf die Atomreise geschickt werden zu können.
Nachdem es in den letzten Tagen aufgrund der angekündigten Proteste mehrere Presseberichte erschienen und z. B. die Lokalpresse in Köln und Solingen gezielte Nachfragen bei der Bundespolizei stellte, erscheint ein Wechsel des Verkehrsträgers durchaus realistisch. Ob das langfristig für Urenco und die Landesregierung eine kluge Entscheidung war, bleibt abzuwarten, denn der Widerstand gegen die Urantransporte lässt nicht nach.
Noch vor wenigen Tagen feierte sich die Landesregierung, weil sie doch die LKW-Castoren über die Autobahnen zwischen Jülich und Ahaus verhindert habe – nun rollen über dieselben Autobahnen schon wieder frische Urantransporte. Dieses Doppelspiel ist absolut unglaubwürdig. In Sachen Urananreicherung …
in keine neuen Entwicklungen. Dafür gibt es Fotos unter
Am 26. März 2009 wurde eine Klage der Kletteraktivistin Cécile Lecomte gegen die Bundespolizei vor dem Verwaltungsgericht Köln verhandelt. Am 16./17. Januar 2008 protestierte sie bei Steinfurt/Metelen (NRW) in luftiger Höhe über der Bahnschiene gegen den Export von Atommüll durch den multinationalen Urananreicherer Urenco (u. a. RWE und EON) von Gronau nach Russland. Nach der 6-stündigen Kletteraktion wurde sie gegen 1 Uhr 15 morgens von der Bundespolizei in Gewahrsam genommen und erst gegen 5 Uhr 30 entlassen.