Aus dem Anti-Atom-Camp in Altenholz bei Kiel sind Atomkraftgegner*innen aufgebrochen um sich zu überzeugen, wie viele Container mit Uranerzkonzentrat jetzt tatsächlich bei C.Steinweg lagern – den offiziellen Angaben ist offensichtlich nicht zu glauben. Weiterlesen
Kategorie: Aktion (Seite 5 von 6)
Anti-Atom-Camp Altenholz bei Kiel. Heute gibt es an der gut besuchten Kiellinie eine Menge eher ungewöhnlicher Auftritte: Paddelboote mit gelben Anti-Atom-Fahnen und ein Segelboot mit lachender Atomkraft-Nein-Danke-Sonne kreuzen vorm Ufer. An Land streifen ein Atommüllentsorgungstrupp und ein Interview-Team vom Mars umher. Aus den Baumwipfeln ragt ein Transparent auf dem ein Atomfrachter abgebildet ist, Kletternde Leute daneben. Diese Aktionen geschehen im Rahmen des Anti-Atom-Camps und wenden sich gegen die Atomtransporte nicht nur durch den Nord-Ostsee-Kanal.
Es ist wichtig das Thema auf den Gehweg zu bringen, weil das giftige Zeug auch direkt vor der Haustür vorbei fährt. Dabei entsteht Platz für gute Gespräche.
Bei der Thematisierung von Atomtransporten geht es um einen wichtigen Teil der allgemeinen Atomindustrie, die in all ihren Auswirkungen vom Uranabbau bis zur Atombombe sehr fatal ist.
Zu Atomtransporten und anderen gesellschaftlich wichtigen Themen gibt es ein Programm gefüllt mit Workshops und Diskussionen auf dem Anti-Atom-Camp in Knoop (Altenholz). Gestern startete das Camp mit einem spannenden Vortrag zur Urananreicherung und einem Paddel-Praxis-Workshop für die heutige Aktion.
Weiter geht es heute abend mit einem Konzert von Straßenmusiker*innen der Rotzfrechen Asphaltkultur. Bis zum nächsten Samstag wird das Camp noch mit Leben und bunten Aktionen gefüllt werden.
Im Vorfeld des Anti-Atom-Camps im August gab es jetzt eine Aktion zu den Atomtransporten durch den Nord-Ostsee-Kanal. Atomkraftgegner*innen befestigten ein großes Banner an der Gablenzer Brücke und verteilten Flyer an die Kieler-Woche-Gäste.
Pressemitteilung der BI Kiel gegen Atomanlagen:
Kurzfassung:
Am Dienstag, den 24. Juni 2014 erkletterten Atomkraftgegner*innen die Gablenzbrücke in Kiel, um auf die ständigen Atomtransporte durch den Nord-Ostsee-Kanal aufmerksam zu machen. Mit der Aktion und einem Anti-Atom-Camp vom 9. – 16. August am Nord-Ostsee-Kanal bei Knoop wollen sie zum sofortigen Stopp aller Atomtransporte und Atomanlagen beitragen. Am 10. Juli findet eine Veranstaltung zum Thema in Kiel-Holtenau statt.
Mit Flugblättern auf deutsch und schwedisch und Booten protestierten Atomkraftgegner_innen heute früh beim Einlaufen der Fähre der STENA-Line in Kiel. Hier ein paar Fotos und der Text des Flugblatts.
Stena Line – Das Strahlungsrisiko fährt mit
Liebe Passagiere,
wussten Sie schon, dass Sie nicht die einzige “Fracht“ sind, die die Stena Line transportiert? Die schwedische Reederei Stena Line (bzw. vormals die Scandlines) transportiert seit Jahren auf ihren Personen- und LKW-Fähren regelmäßig Atombrennstoffe und andere radioaktive Fracht der Brennelementefabrik im schwedischen Västerås. Dabei werden die Passagiere, nicht über die atomare Fracht auf ihrem Schiff informiert.
Anti-Atom-Camp vom 9.-16. August bei Kiel am Nord-Ostsee-Kanal
Überall heißt es „Atomausstieg“ – doch zu merken ist davon an den Transportwegen radioaktiver Frachten nichts. Während die Atomlobby Hand in Hand mit dem Atomstaat an der Abkehr von der Energiewende arbeitet (also quasi dem „Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg“), werden weiterhin täglich radioaktive Materialien über Land- und Wasserwege transportiert: Die Atomfabriken in Gronau und Lingen mit unbefristeter Betriebsgenehmigung brauchen Futter für die Brennstoffproduktion, Atommüll produzierende AKW wie Brokdorf haben quasi eine Betriebsgarantie bis 2021 und der internationale Uranverkehr z.B. aus Russland durch den Nord-Ostsee-Kanal über den Hamburger Hafen bis nach Frankreich fließt ungehindert. Nachdem die Genehmigung des Standortzwischenlagers Brunsbüttel gerichtlich aus Sicherheitsgründen kassiert wurde, zeigt sich das enge Verhältnis von Staat und Atomindustrie besonders deutlich: Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Albig kündigt an, die Atommülleinlagerung per Notverordnung durchzusetzen.
Dieses Jahr wollen wir gemeinsam mit euch unsere Zelte bei Kiel aufschlagen, Stadt der Landesregierung und Sitz der sogenannten „Reaktoraufsicht“. Kiel liegt direkt an der am meisten befahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt – etwa wöchentlich fährt auch ein Uranfrachter durch den Nord-Ostsee-Kanal. Um den Zugriff auf Ressourcen wie Uran, Kohle und Öl wird global Krieg geführt. Rüstungsindustrie und NATO-Marinestützpunkt bieten auch diesbezüglich zahlreiche antimilitaristische Interventionsmöglichkeiten in und um Kiel.
Die Transporte sind die Achillesferse der Atomindustrie – Sorgen wir für keine ruhige Minute!
Nicht nur in Deutschland regt sich der Protest gegen die Urantransporte, die den endlosen Weiterbetrieb der Urananreicherungsanlagen und Brennelementefertigung ermöglichen. Am 12. September gab es in Frankreich eine Blockade eines Urantransportes per LKW in Malvesi bei Narbonne. Dort befindet sich eine Konversionsanlage um aus Uranoxid (ein gelbes Pulver) Urantetrafluorid und später dann Uranhexafluorid (gasförmig) herzustellen. Das Uranhexafluorid kann dann z. B. in den Urananreicherungsanlagen der Urenco verarbeitet werden.
Ca. 50 AktivistInnen waren an der Aktion beteiligt und blockierten den LKW für ca. eine halbe Stunde, teilweise hatten sie sich an Betongewichte gekettet, die nur von mehreren Personen getragen werden konnten. Die vorbeifahrenden AutofahrerInnen wurden mit Flugblättern …
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Hamm gilt seit langem als eine der wichtigsten Drehscheiben für Atomtransporte aller Art in NRW – hier parken auch die Urantransporte von Gronau ins südfranzösische Pierrelatte zum Teil bis zu 10 Stunden auf dem Güterbahnhof im Lohauserholz.
Heute demonstrierten deshalb bei heftigem Schneetreiben AktivistInnen von Robin Wood und aus dem Münsterland mit einer Kletter-Aktion vor dem Hammer Hauptbahnhof gegen die Urantransporte und für die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau. Die Polizei war mit einem Fahrzeug pro AtomkraftgegnerIn vor Ort und beobachtete die Aktion.
Zugleich wollen die AktivistInnen auch auf die überregionale Demo zum 2. Fukushima-Jahrestag an der Urananreicherungsanlage Gronau aufmerksam machen, zu der mittlerweile rund 90 Initiativen und Verbände sowie zahlreiche Einzelpersonen aufrufen: www.fukushima-jahrestag.de …
Die Pressemitteilung zur Aktion:
+++ Pressemitteilung von ROBIN WOOD und dem Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen +++
Mit einer Kletteraktion in Hamm mobilisieren ROBIN WOOD-AktivistInnen und das „Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen“ heute für die Anti-Atom-Demonstration am 9. März in Gronau. Zur Stunde protestieren die AtomkraftgegnerInnen auf dem Vordach des Hammer Hauptbahnhofs. Außerdem haben sich zwei KlettererInnen vom Dach des Busbahnhofes abgeseilt und ein Transparent mit der Aufschrift „Atomtransporte stoppen“ entrollt. Damit soll auch auf die immer wieder durch Hamm fahrenden Urantransporte zur Versorgung der Uranfabrik in Gronau hingewiesen werden. Weiterlesen
2011 war Fukushima, aber auch im Jahr 2012 hat sich viel getan
in Sachen (Anti-)Atom-Politik. In einem Jahresrückblick haben wir
versucht, hier die meisten Ereignisse im und ums Münsterland zusammen zu fassen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit – sortiert nach verschiedenen Themengebieten. Viel Spaß beim Lesen!
Urantransporte
Die erste Aktion gegen Urantransporte fand kurz vor der Urankonferenz, am 3.Februar in Münster am Hauptbahnhof bei eisiger Kälte statt: Rund um den Bahnhof wurden von Robin Wood und Aktivist*innen aus dem Münsterland in luftiger Höhe Transparente gespannt. Ende Februar zog die Bahn eine Schadensersatzforderung für einen gestoppten Urantransport 2008 zurück.
Ab dem 10.April fanden immer wieder spontane Mahnwachen gegen Urantransporte mit abgereichertem Uranhexafluorid von Gronau nach Pierrelatte statt. Am 7.Mai bekam der Urantransport durch eine Kletteraktion mehrere unabhängiger Aktivist*innen bei Münster-Kinderhaus eine 8-stündige Verspätung und viel mehr Aufmerkamkeit als Urenco lieb ist. Am 4.Juni und 2.Juli wurden erneut Uranzüge durch eine Mahnwache in Münster gesichtet.
Beim nächsten Transport am 30.Juli ging es so richtig rund: Atomkraftgegner*innen von Robin Wood, Contratom und aus dem Münsterland hatten in Metelen ein Camp errichtet und der Zug wurde gleich doppelt blockiert – zuerst durch eine Ankettaktion, dann durch eine Kletteraktion. Er fuhr zum ersten Mal zurück in die Urananreicherungsanlage und dann eine Umleitung über Ahaus und Coesfeld.
Am 27.8. wurde erstmals ein (vermutlich fahrplanmäßiger) längerer Aufenthalt des Urantransportes in Hamm am Güterbahnhof festgestellt, am 25.9. wurde klar, dass er erst nach Mitternacht dort wieder aufbricht – also 11 Stunden relativ unbewacht dort herumstand. Auch nach zwei Tagen war er noch nicht in Pierrelatte eingetroffen. Am 23.10. wird festgestellt, dass er erst gegen 8:40 in Köln eintrifft und unterwegs erneut umgekoppelt wird – mit jedem Transport gibt es neue Informationen.
Am 19.November schließlich hat Urenco offensichtlich Angst vor den öffentlichen Aufrufen zu Mahnwachen und Protesten, die in zahlreichen Städten und in der Presse Anklang finden, sodass sie den Transport verlegen oder auf LKW verladen.
Der Rat der Stadt Münster beschloss Mitte des Jahres, Urantransporte über das Stadtgebiet abzulehnen, verweigerte jedoch die Gründung eines kommunalen Bündnisses.
Jahresrückblick Anti-Atom im Münsterland 2012 komplett als pdf
28. April, 11 Uhr: Nur einen Tag nach dem Tschernobyl-Jahrestag startete gestern um 23.10 Uhr wieder ein Uranmüllzug mit 25 Waggons, 100 Fässern und 1250 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) von der UAA Gronau über Steinfurt-Münster-Hamm zur südfranzösischen Atomanlage Pierrelatte. Damit fahren derzeit die Uranmülltransporte im Wechsel nach Frankreich oder Russland!
Trotz der Vorverlegung des Urantransportes auf einen Montag ist es gelungen, den Geheimtransport wieder einmal öffentlich zu machen!
Kurz nach Mitternacht wurde der Monsterzug von der französischen Umweltaktivistin Cécile Lecomte an einer Autobahnbrücke bei Münster-Nienberge gestoppt. Sie hatte sich wie schon im Januar und Juni 2008 über der Bahnstrecke abgeseilt. Eine spezielle Klettereinheit der Bundespolizei nahm sie schließlich in Gewahrsam. Der Uranmüllzug fuhr nach zweistündigem Aufenthalt schließlich weiter.
5. März: Inzwischen streiten sich Bundespolizei und DB öffentlich darüber, ob beim letzten Uranmülltransport im Januar (s. Artikel unten) die GSG 9 im Einsatz war oder nicht. Nach einem Bericht der MZ Steinfurt vom 22. Februar hat die DB den Einsatz bestätigt, während die Bundespolizei ihn abstreitet. Es habe sich „nur“ um das „Höhenrettungsteam“ der Bundespolizei gehandelt, das zufällig auch in St. Augustin bei Bonn stationiert sei …
Die Anti-Terror-Elitetruppe kam in Gestalt des Kletterteams in den Wald bei Burgsteinfurt, um die französische Atomkraftgegnerin vom Seil zu holen. Dies geht aus einer Schadensersatzanzeige der DB …