Die Brennelemente standen in Lingen eine Zeit lang in fünf LKW auf dem Parkplatz (Bild zum Artikel von AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland), bevor es in der Nacht vom 29. auf den 30.3.2019 wieder los ging mit einem Transport nach Finnland. In Hamburg wurden die Brennelemente laut Presseberichten zum letzten Mal auf dem Unikai der HHLA umgeschlagen. Diese Firma hatte im letzten Jahr einen Verzicht auf den Umschlag von Kernbrennstoffen (z.B. Brennelemente aus Lingen) erklärt, nicht aber auf den Umschlag von anderen radioaktiven Stoffen (wie Uranhexafluorid für die Urananreicherungsanlage in Gronau).
In Lingen werden von der Firma ANF, zugehörig zum französischen Staatskonzern framatome nach wie vor Brennelemente für viele Atomkraftwerke in Europa produziert. Immer wieder wird auch an das neue noch nicht in Betrieb genommene AKW Olkiluoto 3 in Finnland geliefert, worauf der Chef der Fabrik stolz ist, wie er in einem Zeitungsinterview erklärte. Nach dem Brand im Dezember 2018 scheint die Produktion in Lingen also wieder zu laufen, wenn auch unter deutlich mehr Beobachtung und lokalem Widerstand wie zuvor.
Unter Beobachtung ist auch das Schiff „Link Star“, ein Atomfrachtschiff der „Godby Shipping AB“, welches am 29. März im Hamburger Hafen am Unikai (Liegeplatz 3/4) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) anlegte und später die Container mit Brennelementen an Bord nahm.
Die HHLA hatte vor einem Jahr eine Verzichtserklärung unterschrieben. Darin verspricht das Unternehmen, freiwillig auf den Transport von Kernbrennstoffen (angereichertem Stoff) zu verzichten, danach erfolgten jedoch noch zahlreiche weitere Transporte (Beobachtung von Robin Wood am 30.6.2018). Die HHLA hatte daraufhin erklärt, auf die Transporte zwar zu verzichten, die aktuellen noch laufenden Aufträge aber erfüllen zu wollen. Laut NDR schweigt die HHLA nach wie vor über einen konkreten Termin. „Wann der letzte Atomfrachter bei Unikai wieder ablegt, ist bislang nicht bekannt“, ist dort zu lesen.