Die Blockaden eines Atommüllzuges durch AntiAtomAktivist_innen am Montag verlief erfolgreich!

Der Transport von weiteren 600 Tonnen Atommüll von der UAA Urenco in Gronau nach Russland wurde für 8 Stunden blockiert.
Kletteraktivist_innen hatten sich auf beiden Seiten der Urananreicherungsanlage Gronau über den Schienen abgeseilt und so den Zug mit Atommüll zwischen Gronau (Westf.) und Metelen gestoppt.
Mit der Aktion machten die Aktivist_innen darauf aufmerksam, dass die UAA Gronau unbemerkt und illegal gefährlichen radioaktiven Müll nach Russland verschiebt. Illlegal, da das abgereicherte Uran als Wertstoff deklariert wird, um das Exportverbot von Atommüll zu umgehen. Gleichzeitig solidarisierten sie sich mit den Umweltaktivist_innen aus Russland und forderten die negative Folgen der Atomindustrie nicht weiter in andere Länder zu exportieren, sondern die UAA Gronau sofort zu schließen.

Diese Transporte von Uranmüll nach Russland waren bereits 2009, nach heftigem länderübergreifenden Widerstand, eingestellt worden. Dass diese für Urenco billige Entsorgung ihres hochgefährlichen Mülls nun wieder aufgenommen wurde (12 700 Tonnen allein 2019) zeigt aus Sicht der Aktivist_innen, nun endgültig, dass es die sofortige Stilllegung der Urananreicherunganlage braucht!


Die Atommülltransporte sorgten auch jetzt länderübergreifend für große Empörung. Zwei russische Anti-Atom-Aktivisten beteiligten sich an den Protesten vor Ort, und freuten sich über den Aktionen, die nach ihrer Aussage eine wichtige Unterstützung für anstehende Proteste in Russland darstellt. Protest gab es außerdem auch in und aus den Niederlanden.
„Bei der Räumung der Kletterblockaden wurde von der Polizei jeweils vollkommen ungeeignetes Personal eingesetzt“, so eine Unterstützerin. Bei der „Räumung“ der Aktivistin, die an einer Brücke in Gronau über den Gleisen hing, kam es zu einem lebensgefährdenden und brutalen Übergriff: Die Person wurde ohne Sicherung hochgezogen, so dass sie gegen die Brücke geschleudert wurde. Im „Meteler Wald“ wurden alle Pressevertreter_innen, die die Räumung dokumentieren wollten „aus Sicherheitsgründen“ des Platzes verwiesen. Nach mehreren Stunden erfolgloser Räumung während der die Klettereinheit aus Münster durch große Unsicherheit auffiel, entschieden sich die Aktivist_innen von sich aus ihre Position zu verlassen um nicht durch die inkompetente Klettereinheit in Gefahr gebracht zu werden.

Die jetzigen Aktionen waren nicht die ersten dieser Art und gegen die schmutzigen Atomgeschäfte der Urenco.

Am 24.01.2020 beginnt vor dem Amtsgericht Steinfurt der Prozess gegen Aktivist_innen, die im Oktober 2017 die Anlieferung von Uran aus dem Hamburger Hafen durch eine Ankettaktion in 2 Betonblöcken für 17 Stunden ebenfalls auf der Strecke Gronau-Münster blockierten.

Protest bleibt weiter notwendig. Daher lassen sich die Aktivist_innen nicht einschüchtern und wünschen sich sowohl solidarische Prozessbegleitung, als auch weitere Aktionen gegen Atomtransporte – bis zur endgültigen Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!

Weitere infos: contratom.de
urantransport.de