Informieren - Beobachten - Atomtransporte stoppen!

Autor: flachwagen (Seite 3 von 12)

19.Januar: 40 Jahre Brennelement-Produktion sind genug

Stilllegen statt Export

Treffpunkt 19.1.2019 Bahnhof Lingen 13 Uhr

Seit 40 Jahren wird in der Lingener Brennele­mentefabrik Nuklearbrennstoff für Atom­kraft­werke in aller Welt hergestellt – z. B. für die Riss-Reaktoren Doel und Tihange in Belgien oder Uraltmeiler wie Fessenheim an der deutsch-französischen Grenze. Damit ver­bunden sind zahl­lose ge­fährliche Atom­transporte von und nach Lin­gen, quer durch das Emsland, durch Nieder­sachsen und NRW, durch die Nie­der­lande und durch andere Regionen. Da­mit muss endlich Schluss sein!
Und nicht nur die Brennelemen­tefabrik birgt in Lingen Gefahren. Uns bedro­hen die Reste des ersten AKW, das noch immer laufende AKW Lin­gen 2 („Emsland“) sowie das Cas­tor-Atommüll­lager beim AKW Lingen 2. Weiterlesen

Prozess und „Verstrahlt“-Soliparty gegen Justiz und Atomstaat in Hamburg

Morgens zum Landgericht Hamburg, abends zur Soliparty in die Flora.

Am 11.1. um 9.30 Uhr im Saal 306 findet am Hamburger Landgericht der Berufungsprozess gegen eine Aktivistin statt. In diesem Prozess geht es darum, ob es strafbar ist, Menschen die an Gleisen festgekettet sind, durch füttern zu unterstützen.

Klingt bescheuert? Ist es auch. Aber der Staatsanwaltschaft reicht es um eine Anklage wegen Nötigung und Störung öffentlicher Betriebe zu erlassen, dem Amtsgericht Hamburg-Harburg reichte es für eine Verurteilung.

„Wenn es darum geht politisch unliebsame Menschen zu verfolgen können Staatsanwaltschaft und Gerichte schon mal kreativ werden.“ führt die Angeklagte aus, „Es zeigt sich mal wieder, dass Gericht nur für den Schutz der herrschenden Ordnung da sind und Widerstand dagegen eingeschüchtert werden soll. Das wird bei uns nicht gelingen.“ Weiterlesen

Brand in Brennelementefabrik in Lingen

Am Donnerstag, den 6.12.2018 gab es in der Lingener Brennelemente-Fabrik von ANF (gehört zum französischen EDF-Konzern) eine Wasserstoff-Explosion mit anschließendem Feuer. Allerdings sickern diese Infos nur scheibchenweise durch und die Lingener Stadtverwaltung wollte eine Mahnwache erst verbieten – am Ende kamen zur spontanen Mahnwache etwa 120 Menschen, welche die sofortige Stilllegung der Anlage forderten. Am Montag den 17.12. soll gleich die nächste Mahnwache folgen (Ankündigungs-Flyer). Weiterlesen

Anti-Atom-Prozess am AG HH-Harburg: Urteilsentwurf existiert vor Prozessbeginn

Im Prozess vor dem Harburger Amtsgericht wegen der Blockade eines Urantransportes im Hamburger Hafen 2014 machten der Angeklagte und seine Verteidigung in der Akte eine bemerkenswerte Entdeckung: Neben einem vorgeschriebenen Prozess-Ablaufplan fanden sie dort auch schon eine stichpunktartige Urteilsbegründung, versehen mit dem Vermerk „Bitte vor der Akteneinsicht alle Unterlagen dringend entfernen“. Und das vor Beginn der Beweisaufnahme.

Der Angeklagte beantwortete dies mit einem Befangenheitsantrag wegen des Verdachts der Voreingenommenheit. Darin beschreibt er den beanstandeten Akteninhalt wie folgt:

“Bei Durchsicht der Unterlagen fand ich u.a. einen exakten Ablaufplan für meinen Prozess. In diesem Ablaufplan waren an einigen Stellen noch Lücken zum Ausfüllen gelassen, beispielsweise für Notizen zum Plädoyer. Unter der Überschrift „Urteil“ jedoch war keine Lücke gelassen. Dort steht zu lesen „Nötigung in Tateinheit mit Störung öffentlicher Betriebe“. Schwarz auf weiß steht hier also in den Unterlagen schon, dass ich verurteilt werden soll. Ich kann nicht recht fassen, dass mir dieser Zettel tatsächlich in die Hände gefallen ist und blättere gespannt um. Was jetzt folgt ist an Absurdität kaum zu überbieten: Es ist das handschriftliche Konzept der Urteilsbegründung. Allesamt geschrieben noch bevor die Beweisaufnahme überhaupt begonnen hat.“

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Brennelement-Transport-Tour durch Kiel

Die drohenden Castor-Transporte waren der Anlass für eine Tour mit Brennelement durch Kiel. Mit dem immer mal wieder rauchenden Brennelement konnte von der Atomtransport GmbH, der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (wie bei allen Atomanlagen) viel Aufmerksamkeit erzeugt werden. Laut tönte das „Machen Sie Platz für Atomtransporte“ quer durch Kiel. Auf einer etwa 8km langen Route von Vienetaplatz über Hörnbrücke an der Kiellinie entlang bis zum Landtag und zurück über die Holtenauer Straße sahen viele Passant*innen den ungewöhnlichen Zug. Weiterlesen

Hapag-Lloyd: Uranhexafluorid-Transporte sollen weiter gehen

Auf der Hauptversammlung der Aktionär*innen von Hapag-Lloyd (fünftgrößte Container-Reederei weltweit) am 10. Juli in Hamburg waren auch  Aktivistinnen von ContrAtom zugegen und übten in Redebeiträgen Kritik an den fortgesetzten Uranhexafluorid-Transporten durch Hapag-Lloyd zur Versorgung der Atomindustrie. Hapag-Lloyd jedoch will an den Transporten weiter festhalten, obwohl der Umsatz mit den Transporten mit 3,5 Mio US Dollar im Verhältnis zum Gesamtumsatz von rund 10.000 Millionen Euro sehr gering ist. Wie von Anti-Atom-Initiativen auch schon kritisiert, hat der vollmundig verkündete Verzicht auf den Transport von Kernbrennstoffen durch Hapag-Lloyd keinerlei Auswirkungen: Es gab keine Gewinneinbußen durch diesen Verzicht, wie Hapag-Lloyd auf Nachfrage bekundete.  Ebenfalls Kritik gab es durch die Hamburger Initiative gegen Rüstungsexporte an Hapag-Lloyd, mit der Forderung grundsätzlich auf solche Transporte zu verzichten. Wer transportiert, ist mit verantwortlich für das, was die Stoffe anrichten.

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Lingen: Demo gegen AKW und Brennelementefabrik

Am 9. Juni 2018 demonstrierten in Lingen erneut 500 Menschen gegen das AKW Emsland und die Brennelementefabrik. Erstmals ging die Demo direkt in den Wald zu den Anlagen. Kritisiert wurde neben dem Weiterlaufen des AKW Emsland, welches schon 30 Jahre in Betrieb ist auch die Brennelementefabrik, die Brennstoff für Atomkraftwerke in ganz Europa liefert, unter anderem auch für die Reaktoren in Belgien, die in den letzten Jahren mehr in den Fokus gerieten unter dem Begriff „Rissereaktoren“. Weiterlesen

Uranreicherungsanlage Gronau: Atomtransporte 2017

Die Daten zu den Transporten zur und in die Urananreicherungsanlage Gronau aus dem Jahr 2017 liegen jetzt vor. Insgesamt erreichten die Anlage 14 Transporte mit über 4000 Tonnen Uranhexafluorid per Bahn und 241 LKW-Transporte belieferten oder verließen die Anlage in Gronau. Dabei gibt es kleinere Änderungen zu den Vorjahren. Weiterlesen

Hamburg: Freiwilliger Verzicht auf Atomtransporte?

Die Unternehmen HHLA und Hapag-Lloyd (an denen die Stadt Hamburg Anteile hält) wollen künftig auf den Transport von Kernbrennstoffen verzichten. „Atomtransporte im Hafen stehen vor dem Aus“ hieß es sogleich im Hamburger Abendblatt. Doch was bedeutet dieser Verzicht wirklich?

  • Hapag-Lloyd: Die Firma transportierte auch schon bisher nur Stoffe vor dem Anreicherungsprozess, beispielsweise Uranhexafluorid für die Urananreicherungsanlage in Gronau, also keine sogenannten Kernbrennstoffe. Hapag-Lloyd verzichtet also auf gar nichts. Im Gegenteil, die Transporte mit Uranhexafluorid, die Hapag-Lloyd durchführte stiegen von knapp 1000 Tonnen 2014 auf rund 3000 Tonnen 2017. Ausbau statt Verzicht scheint hier die Devise zu sein.
  • HHLA: Der Verzicht der HHLA ist schon bedeutsamer. Auch hier wird der Umschlag der sonstigen radioaktiven Materialien, vor allem über das Terminal Altenwerder weiter gehen – darauf wird nicht verzichtet. Etwa die Hälfte der Kernbrennstofftransporte in Hamburg wurden bisher über HHLA-Terminals abgewickelt.
    Update 28.4.2018: UNIKAI (eine Firma die zu 51% der HHLA gehört) ist nicht von dem Umschlagverzicht betroffen, anders als zunächst angenommen. Damit werden nur etwa 10% der Kernbrennstoffe über HHLA-Terminals abgewickelt und nicht die Hälfte.
  • Eurogate, C. Steinweg und UNIKAI: Die drei anderen am Atomumschlag beteiligten Firmen haben bisher keine Verzichtserklärung abgegeben. Da bei C.Steinweg Uranerzkonzentrat umgeschlagen wird, würde ein Verzicht nur auf Kernbrennstoffe ebenso wie bei Hapag-Lloyd  bedeutungslos sein. Eurogate schlug bisher etwa ein Drittel der Kernbrennstofftransporte um, der UNIKAI etwa 43 %.
  • Hamburg insgesamt: Die Kernbrennstofftransporte machten 2017 mit einer Anzahl von 21 und einer Masse von etwa 300 Tonnen  nur einen geringen Teil aus gegenüber den Transporten sonstiger radioaktiver Stoffe (vor allem Uranzerkonzentrat und Uranhexafluorid) mit über 8000 Tonnen in 98 Transporten. Davon wurden 12 an Terminals der HHLA (inklusive Unikai) umgeschlagen, das enspricht etwa zwei Drittel der Kernbrennstofftransporte.

Der Großteil der Transporte über Hamburg wird also weiter gehen. Trotzdem sind diese Verpflichtungen vielleicht ein Ansatzpunkt um mit weiteren Protestaktionen und politischem Druck mehr zu erreichen, immer im Kampf um eine Welt ohne Atomkraft, Atomwaffen und Kapitalismus.

Hier dokumentieren wir auch die verschiedenen Reaktionen von Anti-Atom-Gruppen. Weiterlesen

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