Informieren - Beobachten - Atomtransporte stoppen!

Autor: flachwagen (Seite 5 von 12)

232 Mängel bei Atomtransporten über Hamburg

Über das Hamburger Stadtgebiet und den Hafen gehen eine Vielzahl von Atomtransporten. Hamburg ist eine Drehscheibe zur Versorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft. Die Atomtransporte finden meist im geheimen statt. Viele dieser Transporte weisen Sicherheitsmängel auf.

In 2016 ohne den Dezember (01.01.-01.12.2016) wurden bei Kontrollen mit dem Verkehrsträger Schiff 232 Mängel festgestellt. Darunter 79 sicherheitsrelevante Mängelwie „unzureichende Ladungssicherung“ und auch „keine Ladungssicherung“ sowie „Spannschrauben zur Befestigung des Zylinders nicht angezogen“. Außerdem „Schweißnaht am Transportcontainer auf einer Länge von 7 cm eingerissen und auch von 3 cm Länge eingerissen“ oder „10 cm Loch im Querträger und 150 cm langer Riss im Querträger“.
Zudem hatte die Behörde zu einem Transport mit angereichertem UF6 nach Lingen keine vorgeschriebene 48-Stunden-Meldung erhalten. Weiterlesen

Aktionsfahrt – Bericht

Bei der Aktionsfahrt gegen Urantransporte am 18. und 19. Februar konnten viele Menschen in den Zügen über die auf gleicher Strecke stattfindenden Urantransporte aufgeklärt werden, die zur Versorgung der Atomindustrie mit neuem Brennstoff notwendig sind. An Haltepunkten und Umsteigebahnhöfen beteiligten sich lokale Initiativen mit Mahnwachen.

Tag 1

Am ersten Tag wurde der Weg des Uranerzkonzentrats abgefahren, das per Schiff unter anderem durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Hamburg kommt und dort auf den Zug verladen wird um zur Konversionsanlage in Narbonne zu fahren. Uranzerkonzentrat kommt aus dem ausgewaschenen Gestein aus den Uranabbaugebieten in Kazachstan, Uzbekistan oder Namibia.

Früh um 7 Uhr morgens ging es in Kiel (BI Kiel gegen Atomanlagen) los und die schon wachen Zugfahrer*innen im Zug nach Hamburg bekamen Flyer in die Hand gedrückt. In Hamburg-Harburg, wo Urantransporte etwa alle drei Wochen durch den Bahnhof fahren, war eine Mahnwache direkt auf dem Bahnsteig angemeldet (Robin Wood, SAND, Umweltgewerkschaft) und ein Film-Team vom NDR verfolgte die Aktion. Von dort ging es mit etwa 12 Personen an einer Mahnwache in Bassum vorbei weiter nach Bremen, wo eine Rhythms of Resistance Gruppe die Aktivist*innen mit Samba-Musik empfing. Der nächste Zug nach Osnabrück wurde mit Transparenten dekoriert, auch hier gab es einige interessante Gespräche. Nach einer sonnigen Pause in Osnabrück ging es in den vollen Zug nach Münster – dort gab es eine Mahnwache der Gruppe SofA und eine Mittagspause, die schon von der Bundespolizei informiert wurde wie viele Leute im Zug denn kommen würden. Weiterlesen

700 Menschen demonstrieren in Lingen

In Lingen demonstrierten am vergangenen Samstag 700 Menschen unter dem Motto „Atomkraft jetzt den Saft abdrehen – Uranfabriken schließen!
Brennstoffexporte stoppen!“ gegen die Brennelementefabrik in Lingen, die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Transporte die von dort aus stattfinden.

Bei der Demonstration in Lingen kamen neben Rednerinnen und Rednern aus den Regionen Emsland, Münsterland und Wendlandauch Mitglieder von Anti-Atomkraft-Organisationen aus Belgien und Frankreich zu Wort, die vom Brennelemente-Export aus Lingen besonders stark betroffen sind. Den weitesten Weg hatte ein Kundgebungsredner aus Russland.

Mit der Demonstration in Lingen hat die Anti-Atomkraft-Bewegung die internationale Bedeutung der Atomstandorte Lingen und Gronau, die beide nur ca. 40 Kilometer voneinander entfernt sind, in den öffentlichen Fokus gerückt. Verknüpft werden beide Standorte durch gefährliche Atomtransporte. Die Urananreicherungsanlage in Gronau gehört zum Urenco-Konzern und produziert angereichertes Uran, das international in Brennelementefabriken und Atomkraftwerken zum Einsatz kommt. In der Lingener Brennelementefabrik des französischen Atomkonzerns Areva werden Brennelemente für belgische und französische Schrottreaktoren hergestellt. Weiterlesen

Exportstopp für Brennelemente rechtlich möglich

Die Ausfuhr von Brennelementen aus Lingen in die maroden Atomkraftwerke Doel, Cattenom und Fessenheim ist mit deutschem Recht nicht vereinbar und muss untersagt werden. Zu diesem Ergebnis kam die Rechtsanwältin Cornelia Ziehm bereits im Juli in einem von der Ärzteorganisation IPPNW beauftragten Rechtsgutachten. Die dazu im Widerspruch stehende Rechtsauffassung des Bundesumweltministeriums hat Ziehm in der nun vorliegenden Stellungnahme bewertet und in allen Punkten widerlegt. Die IPPNW und die im Antiatombündnis zusammen geschlossenen Bürgerinitiativen fordern Bundesumweltministerin Barbara Hendricks nun auf, endlich zu handeln. „Verweigern Sie Ihre Zustimmung zum Export der Brennelemente in die unsicheren grenznahen Kraftwerke! Das Leben und die Gesundheit von uns BürgerInnen hier in Deutschland und in Belgien und Frankreich muss Vorrang haben vor jeglichen unternehmerischen Interessen“, erklärt Dr. Angelika Claußen (IPPNW). Weiterlesen

Uranfabriken exportieren ungebremst

Insgesamt 333 Ausfuhrgenehmigungen für Uran-Brennstoff aus Deutschland für ausländische Atommeiler hat das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) von Anfang 2011 bis Ende Juli 2016 erteilt. Davon sind 102 Genehmigungen aus der Brennelementefabrik in Lingen für Lieferungen in die umstrittenen Reaktoren in Doel (Belgien) sowie Cattenom und Fessenheim (Frankreich).
Weitere 231 Ausfuhrgenehmigungen erteilte das Bundesamt für angereichertes Uran aus Gronau.

Sowohl die Urananreicherungsanlage in Gronau als auch die Brennelementefabrik in Lingen haben unbefristete Betriebsgenehmigungen und produzieren – wie dieses Ergebnis einer kleinen Anfrage der Linken im Bundestag zeigt – vor allem für den Export, sodass auch nach einer Stilllegung der AKW in der BRD dort keine Änderungen zu erwarten sind.

Zwischenlager im Hamburger Hafen

Und wenn es mal bei den radioaktiven Transporten zu ungeplanten Stillständen kommt, dann wird der Hamburger Hafen auch schon mal kurzerhand zum Zwischenlager umfunktioniert. Die Linken fragen: „Aus interessierten Kreisen wurde mitgeteilt, vom 27.5. bis 20.6.2016 sei am Süd-West-Terminal der Fa. C. Steinweg Uranerzkonzentrat zwischengelagert gewesen. Ist es zutreffend, dass die wohl in der Nacht vom 26. zum 27.05.16 mit dem Schiff „Golden Karoo“ am Süd-West-Terminal abgeladene Fracht erst am 20.06.16 mit der Bahn abtransportiert wurde? Welche Menge wurde hier abgeladen und wann wurden die Container jeweils weiter transportiert?“ Weiterlesen

1,5 Tage Blockade der Urananreicherungsanlage

Vom 11. Juli um 5 Uhr bis zum 12.Juli um 17 Uhr wurden beide Einfahrten der Urananreicherungsanlage in Gronau blockiert. Mit der Aktion wurde der Betrieb der Urananreicherungsanlage und die von dort ausgehende Versorgung der Atomindustrie weltweit in die Öffentlichkeit gezogen – nur Tage nach dem auch die Umweltministerkonferenz der Länder das Thema aufgegriffen hatte.

Nach anderthalb Tagen vergeblicher Versuche, die Blockierenden durch einzelne Festnahmen zum Aufgeben zu bringen, ließ Urenco die Blockade räumen – das erste Mal bei zahlreichen Blockaden der letzten Jahre.

Wir dokumentieren im Folgenden die Pressemitteilungen der Blockierenden: Weiterlesen

Atomumschlagfirma nimmt Strafantrag gegen Umweltaktivist*innen zurück

* Verfahren gegen Atomkraftgegner*innen nach Inspektionsaktion im Hamburger Hafen eingestellt

* Weiterer Atomtransport unterwegs – Aktivist*innen kündigen weiteren Widerstand an

vorm AG Hamburg Harburg, Februar 2016

vorm AG Hamburg Harburg, Februar 2016

Im August 2014 inspizierten ca. 30 Atomkraftgegner*innen unangekündigt das Gelände der Firma C. Steinweg, die regelmäßig an Atomtransporten im Hamburger Hafen beteiligt ist. Das Uranerzkonzentrat welches C. Steinweg umschlägt, wird vom Schiff auf Güterzüge umgeladen und über mehrere deutsche Städte nach Narbonne in Süd-Frankreich in die Konversionsanlage transportiert. Das umgeschlagene Urankonzentrat wird in mehreren Verarbeitungsstufen zu Brennelementen zur Versorgung von Atomanlagen weltweit verarbeitet.

Auf dem Gelände befanden sich am Tattag 51 Urancontainer aus Namibia, Kasachstan und Usbekistan. Unregelmäßigkeiten bei der Lagerung und beim Transport der atomaren Fracht sowie Falschangaben des Hamburger Senats wurden durch die Aktion öffentlich gemacht. Vor Gericht standen aber nicht die für diese Vertuschungen Verantwortlichen, sondern die Aktivist*innen. Sie mussten sich auf Grund eines Strafantrages der Betreiberin vom Süd-West-Terminal C. Steinweg vor Gericht verantworten. Zahlreiche Menschen bekundeten ihre Solidarität und beschwerten sich mit Protestbriefen bei C. Steinweg. Weiterlesen

StenaLine transportiert weiter Brennelemente

Die Reederei StenaLine (früher ScandLines) lässt über die Fährlinie Rostock-Trelleborg neben Passagieren und Autos auch LKW mit radioaktivem Material an Bord.

Nach Protesten und öffentlicher Berichterstattung sind 2015 zwar die Transporte mit Uranhexafluorid eingestellt worden – dafür werden aber umso mehr Brennelemente befördert. Weiterlesen

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