Informieren - Beobachten - Atomtransporte stoppen!

Autor: flachwagen (Seite 2 von 12)

Kritik an für Montag geplantem Urantransport wächst

Urenco nimmt noch immer Kurs auf den Uranmülltransport am Montag von der UAA Gronau quer durch NRW via Amsterdam nach Russland. Die zeigen überhaupt kein Einsehen – Corona, Umweltschutz und Grundrechte interessieren den Uranladen nicht die Bohne. Daran regt sich jetzt vermehrt Kritik, auch von offizieller Seite.

Die Stadt Münster hat sich nun offen gegen die Urenco-Transporte gestellt. Der Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer hat schriftlich von Urenco die Aussetzung der Urantransporte während der Corona-Pandemie verlangt – und vertritt dies auch öffentlich der Presse gegenüber – das ist ein Novum. (Bericht des WDR und der WN)

Bundesinnenminister Seehofer wurde von Grünen und Linken im Bundestag kritisiert und in Gronau schrieben Atomkraftgegner*innen dien Bürgermeister an, der allerdings ausweichend reagierte. Urenco will jedoch weiter mit dem Kopf durch die Wand und wird derzeit weiterhin von Bund und Land gedeckt. Das Uranschiff Mikhail Dudin liegt derzeit vor der südenglischen Küste für das Wochenende in Wartestellung.

Da wir nun für Montag leider ziemlich sicher mit einem Transport rechnen müssen, gibt es in Münster und Gronau verbindliche Versammlungsanmeldungen. In Münster wurde diese bereits völlig pauschal abgelehnt. Deshalb läuft nunmehr ein Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht Münster – wir wollen unsere Grundrechte nicht kampflos aufgeben. Für NRW wird dies womöglich nunmehr ein Pilotverfahren für Corona-Proteste. Urenco lässt uns keine andere Wahl.

Geplant ist weiterhin für Montag ab 11 Uhr eine Corona-kompatible Mahnwache in Münster auf der Westseite des Güterbahnhofs auf dem Alfred-Krupp-Weg / Kreuzung Roddestraße (Höhe E-Center).

Die Bahnstrecke von Gronau durch Ochtrup, Metelen, Burgsteinfurt, Borghorst, Nordwalde, Altenberge, Münster, Hiltrup, Drensteinfurt, Hamm und dann weiter über Unna oder Lünen durch das Ruhrgebiet nach Duisburg, Mönchengladbach/Viersen und Venlo Richtung Amsterdam ist sehr lang für spontane Proteste. Diese hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Gerade alleine mit Schildern gegen den Transport irgendwo stehen ist auch jetzt weder verboten noch verkehrt. Werdet also mit erhöhten Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ungeheuerlichkeit von fortgesetzten Atommüllexporte aktiv.

Der Ablauf bei den letzten Transporten war wie folgt: Die Transportlok fährt gegen 8.15 Uhr von MS-Zentrum Nord über die Bahnstrecke via Steinfurt und Ochtrup zur UAA – Ankunft dort gegen 9.30 Uhr. Dann wird gekoppelt und Abfahrt ist entweder kurz nach 11 oder kurz nach 12 – zeitliche Überraschungen sind aber nie auszuschließen.

Da der Ostermarsch in Gronau wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, gibt es jetzt eine Petition, die ihr gern unterzeichenen und weiter verbreiten dürft: Online-Petition „Urananreicherung beenden – Atomwaffen ächten“

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Nächster Atommüll-Export blockiert

Gronau (West). Erneut blockieren Aktivist_innen einen Zug mit Uranmüll der Firma Urenco, der auf dem Weg nach Russland ist. Vorerst kann er nicht weiter fahren, da sich eine Person von der Autobahnbrücke bei MS-Häger über die Schienen abgeseilt hat. Transparente in russisch und deutsch fordern den Stopp der umstrittenen Transporte: „Keine Atommüll Exporte nach Russland“ und „Gronau stilllegen“ ist dort zu lesen. Dadurch wollen sie ihre Solidarität mit den Menschen in Russland sowie den gemeinsamen Protest zeigen.

Die Blockade ist bei weitem nicht die einzige Protestaktion im Zusammenhang mit diesem Transport, der von seinem gewöhnlichen Fahrplan abwich. Geplant war der Transport an diesem Montag. Vom Münsterland über das Ruhrgebiet und die Niederlande bis hin nach Amsterdam haben zahlreiche Initiativen zu Mahnwachen und Aktionen entlang der Strecke aufgerufen, in Russland werden die Proteste ebenfalls unterstützt. Sogar von dort sind Menschen angereist, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

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Montag: Neuer Urantransport – wieder Proteste angekündigt

Das Atomschiff Mikhail Dudin ist schon in Amsterdam angekommen und wartet auf den nächsten Urantransport aus Gronau. Der fährt ziemlich sicher wird Montag morgen los. Protest ist auch wieder angekündigt. Hier ein Überblick über die vielfältigen geplanten Aktionen, von denen wir bislang wissen – herzlichen Dank für die erfreulich wachsende Unterstützung gerade auch außerhalb des Münsterlands, das wird bis nach Russland wahrgenommen:

Gronau (UAA): ab 8 Uhr Mahnwache
Ochtrup (Bhf): Flyer-/Button-Aktion im Berufsverkehr ab 7 Uhr
Burgsteinfurt (Bhf): 11 Uhr Mahnwache
Münster (Hbf): 10.45 Uhr Mahnwache
Münster-Hiltrup (Bhf): 12 Uhr Mahnwache (noch nicht bestätigt)
Drensteinfurt (Bhf): Flyer-Aktion ab 7 Uhr
Hamm (Hbf): 14 Uhr Mahnwache
Unna (Bhf): 19 Uhr Mahnwache
Lünen (Bhf): 20.30 Uhr Mahnwache
Mönchengladbach (Europaplatz): 18 Uhr Mahnwache
Hengelo Bahnhof (Nordseite), 17 Uhr
Amsterdam, Bahnhof Sloterdijk 17 Uhr

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Zugblockade Gronau 2019

Urantransport gestoppt – für den Stopp des Atommüllexports nach Russland

Die Urananreicherungsanlage in Gronau exportiert seit einigen Wochen wieder ihren radioaktiven Abfall, abgereichertes Uranhexafluorid, nach Russland. Ein solcher Bahntransport muss nun anhalten, da beide Richtungen aus der Urananreicherungsanlage mit Kletterblockaden versperrt sind. Von einer Brücke am Rock‘n‘Popmuseum in Gronau hat sich eine Person abgeseilt, beim Bahnübergang zum Kieferngrundsee bei Steinfurt hängen drei Personen zwischen den Bäumen. Transparente, auch in russischer Sprache weisen darauf hin, dass ein sofortiger und endgültiger Exportstopp erreicht werden soll.

Der Export von Uranmüll nach Russland, der 2009 nach heftigem länderübergreifenden Widerstand eingestellt wurde, ist jetzt 10 Jahre später wieder aufgenommen worden. Das zeigt aus Sicht der Umweltgerechtigkeitsaktivist*innen, dass es die endgültige Stilllegung der Urananreicherunganlage braucht, damit Urenco nicht weiter auf die aus ihrer Sicht billige Entsorgung zurück greift. Das Uran lagert in Russland unter freiem Himmel in teilweise rostenden Fässern, sodass Menschen in der Umgebung an Krebs erkranken. In der vorliegenden Form von Uranhexafluorid ist es nicht nur radioaktiv, sondern auch chemisch hochgradig gefährlich, da es bereits mit Luftfeuchtigkeit zur ätzenden tödlich wirkenden Flusssäure reagiert.

Doch auch schon beim Abbau des in Gronau angereicherten Urans entstehen Umweltschäden in anderen Ländern – in Kasachstan, Kanada, Australien oder Namibia. Dort bleiben radioaktive Abraumhalden und Schlammseen zurück. „Ob beim Uranabbau oder der Atommüllverklappung – es ist einfach unfair, dass Deutschland die aus einer scheinbar billigen Energieversorgung entstehenden Zerstörungen einfach woanders hinterlässt. Das ist Kolonialismus in neuer Form – und deshalb hänge ich hier im Weg vom Atomtransport“ erklärt Anne, eine der Kletter*innen ihre Motivation.

Bereits gestern gab es Proteste gegen die Uranmülltransporte vor der Urananreicherungsanlage. Dort hatten auch russische Aktivisten gesprochen und thematisiert, dass Urenco dafür bezahlt, dass Russland das abgereicherte Uran nimmt – ein deutliches Zeichen, dass hier Müll entsorgt wird.

Die Kletterblockade dauert zur Zeit noch an – und es wird auch nicht die letzte sein, wie Adele, eine der beteiligten Atomkraftgegner*innen erklärt: „Wir werden weiter hier hängen und wieder kommen zum Blockieren, bis die Urananreicherungsanlage stillgelegt ist und bis unsere Energieversorgung nicht mehr auf fossilen Brennstoffen wie Uran oder Kohle basiert. Denn fossile Energien zerstören unsere Welt.“

Mehr Informationen: contratom.de

Aktuelle Updates zur Blockade: twitter.com/urantransport

Anfahrt zum Ort der Blockaden:

Gronau: Zum Parkplatz vom Rock‘n‘Popmuseum und ist die Brücke, die dort über die Gleise führt, zu sehen.

Kieferngrundsee:

Koordinaten N52.159356, O7.286088

B54 Ausfahrt Steinfurt-West, rechts Richtung Industriegebiet, geradeaus durch den Kreisel in die Dieselstraße, nach dem Überqueren der Schienen die erste rechts („Sonnenschein“), dann drekt wieder rechts, nächste links, links kommen große Windräder, kurz vor der Kurve (direkt gegenüber von einem großen Windrad) rechts Richtung Schienen und bis zum Bahnübergang. Richtung Metelen schauen.

Aufruf zu Protesten gegen neuen Urantransport

In wenigen Tagen soll am Montag den 18.11. der nächste Uranmüllzug von Gronau durch Münster und Hamm Richtung Amsterdam rollen – von dort geht es dann weiter per Schiff nach St. Petersburg und noch deutlich weiter bis Novouralsk am Ural. Dagegen sind Proteste angekündigt. Bereits am Sonntag, 17.11. gibt es um 13 Uhr die Kundgebung vor der Urananreicherungsanlage Gronau statt. (Anreisetreffpunkt Münster: 10.50 Uhr Haupteingang Hauptbahnhof).

Am Sonntagabend findet dann um 20 Uhr im Umwelthaus Münster, Zumsandstr. 15, eine Infoveranstaltung zum Thema „Uranmüllexporte von Gronau nach Russland“ und zur allgemeinen Situation der Umweltbewegung in Russland statt. Referent ist der Ko-Vorsitzende der russischen Umweltorganisation Ecodefense, Vladimir Slivyak. In Russland gilt die sehr couragiert arbeitende NGO staatlicherseits als „ausländischer Agent“. Die zweite Ko-Vorsitzende von Ecodefense, Alexandra Koroleva, hat deshalb im Juni in Deutschland um politisches Asyl gebeten. Wir sind deshalb sehr gespannt, was Vladimir aktuell berichten wird, denn auch in Russland sind die Uranmülltransporte inzwischen ein öffentliches Thema.

Am Montag, 18. November wird dann der Uranmüllzug aus Gronau erwartet, der erneut rund 600 t abgereichertes Uranhexafluorid (UF6) transportieren wird. UF6 ist nicht nur radioaktiv, sondern auch sehr toxisch, weil schon bei Berührung mit Luftfeuchtigkeit tödliche Flusssäure entsteht. Dazu gibt es mehrere Mahnwachen an der Strecke – kommt hin und protestiert gegen den Wahnsinn der fortgesetzten Urananreicherung – auch aus Solidarität mit der russischen Umweltbewegung!

Die Mahnwachen finden am 18.11. statt an folgenden Orten:

  • Urananreicherungsanlage Gronau: ab 8 Uhr
  • Münster Hbf: ab 10.45 Uhr
  • Drensteinfurt Bhf: ab 12.30 Uhr
  • Hamm Hbf: ab 13.30 Uhr
  • Enschede Bahnhof: ab 17 Uhr




Uranmüll aus Gronau wird wieder nach Russland exportiert

Die neuen regelmäßigen Züge mit abgereichertem Uranhexafluorid, also dem Abfallprodukt aus der Urananreicherung fahren nicht nach Frankreich, sondern wie vor 2009 schon nach Russland. Damals waren die Atommüll-Exporte nach Protest eingestellt worden.

Nachdem in den letzten Wochen über Recherche und Nachfragen einiges herausgefunden werden konnte, gab es am 28.10.2019 wieder Protest gegen die Transporte mit Mahnwachen in Gronau und Münster (Video). In Münster wurde auch dem Büro der Umweltministerin Svenja Schulze, welches direkt an der Urantransportstrecke liegt, ein Protestschreiben überreicht.

Ein ausführlicher Hintergrundartikel zu den damaligen und jetzigen Uranmüll-Exporten nach Russland, der Kritik daran und den Protesten dagegen findet sich hier.

Münsterland: Wieder Urantransporte, Proteste und Anklagen

In Münsterland läuft die Urananreicherungsanlage in Gronau leider immer noch. In dem Zuge gibt es aber Neuigkeiten: Nach drei Jahren Pause wird jetzt wieder regelmäßig per Bahn abgereichertes Uranhexafluorid abtransportiert – die letzten Transporte im Abstand von drei Wochen jeweils Montag von Gronau nach Münster. Wohin es danach geht, ob beispielsweise nach Sellafield (Großbritannien) oder nach Pierrelatte (Frankreich) und was dort weiter geschieht, können wir noch nicht sagen. Wir freuen uns über Beobachtungen und haben dazu hier Bilder eingefügt, die von dem Zug am 29.Juli in Münster gemacht wurden (eine Bildergalerie aus der Nähe von Steinfurt gibt es hier).

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Hamburg: Transportverzicht auf Kernbrennstoffe, weiter Umschlag von Uran und Verurteilung von Atomkraftgegnerin

In Hamburg haben nach dem Verzicht von Hapag Lloyd und HHLA Anfang 2018 auf Kernbrennstoff-Transporte (hier analysiert) jetzt auch die Firmen Eurogate und C.Steinweg das Gleiche erklärt. Das heißt nicht das Aus von Atomtransporten über Hamburg, denn der Großteil der Transporte betrifft radioaktive Stoffe vor dem Anreicherungsprozess wie Uranerzkonzentrat und Uranhexafluorid. Dennoch könnte der Transport von Brennelementen über den Hamburger Hafen (wie zuletzt wieder nach Finnland) nach dem Auslaufen der langfristigen Verträge der Firmen eingeschränkt werden.

Was genau heißt der Verzicht also für die einzelnen Firmen?

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Brennelemente aus Lingen nach Finnland wieder über die HHLA in Hamburg

Die Brennelemente standen in Lingen eine Zeit lang in fünf LKW auf dem Parkplatz (Bild zum Artikel von AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland), bevor es in der Nacht vom 29. auf den 30.3.2019 wieder los ging mit einem Transport nach Finnland. In Hamburg wurden die Brennelemente laut Presseberichten zum letzten Mal auf dem Unikai der HHLA umgeschlagen. Diese Firma hatte im letzten Jahr einen Verzicht auf den Umschlag von Kernbrennstoffen (z.B. Brennelemente aus Lingen) erklärt, nicht aber auf den Umschlag von anderen radioaktiven Stoffen (wie Uranhexafluorid für die Urananreicherungsanlage in Gronau).

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